Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead hat am Donnerstag bekannt gegeben, dass die zum Fahrplanwechsel angekündigten Zugausfälle auf der Riesbahn nicht so massiv ausfallen, wie zunächst angekündigt. Für dichtere Fahrpläne kommt Hilfe von der Konkurrenz: Auf der länderübergreifenden Strecke zwischen Aalen, Nördlingen und Donauwörth kann laut Go-Ahead dank Regionalzügen von DB Regio und der Weser Ems Eisenbahn doch ein Stundentakt angeboten werden. Die Firmen würden dafür Züge und Mitarbeiter bereitstellen, hieß es.
Kein kompletter Verzicht auf Busse
Für weitere Verbindungen werde noch geklärt, ob sie entfallen oder die Fahrgäste auf Busse umsteigen müssen. Zunächst war das Unternehmen davon ausgegangen, wegen fehlender Lokführer die Strecke bis kommenden Sommer nur im Zwei-Stunden-Takt bedienen zu können.
Go-Ahead hatte den angekündigten Schienenersatzverkehr mit Bussen durch einen Mangel an Lokführern begründet. Das Unternehmen geht davon aus, dass der Regelfahrplan erst im Juni 2023 angeboten werden kann.
Kritik an Informationspolitik von Go-Ahead
Nicht nur die angekündigten Zugausfälle hatten dabei für Unverständnis gesorgt, auch die Kommunikationsstrategie des Unternehmens Go-Ahead. Der Landrat des Kreises Donau-Ries, Stefan Rößle, hatte die mangelnde Information durch den Bahnanbieter kritisiert: "Bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten des Personalmangels hätte ich mir dennoch eine offene Verständigung über das Problem gewünscht." Von den gravierenden Einschränkungen der Riesbahn auf der Strecke Aalen-Donauwörth habe er aus einer Pressemitteilung erfahren, hieß es in der Mitteilung.
Kritik an Go-Ahead wegen "Bayern first"-Politik
Auch aus dem baden-württembergischen Verkehrsministerium hatte es deutliche Kritik an den Plänen gegeben, die Go-Ahead für den Großraum Augsburg zunächst vorgestellt hatte. Ministerialdirektor Berthold Frieß sagte, Bayern dürfe den Go-Ahead-Verkehr im Nachbarland nicht wegen Personalmangels hintenan stellen. "Bayern first" sei hier fehl am Platz.