Neue Hinweise nach 40 Jahren

Ermittler sicher: Sabine Rahn aus Heidenheim kannte ihren Mörder

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Hannah Schulze
Hannah Schulze
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Frank Polifke
Frank Polifke

Im Fall der vor 40 Jahren ermordeten Sabine Rahn aus Heidenheim gibt es neue Hinweise zum Täter: Er ist laut Polizei wahrscheinlich blond, blauäugig und hellhäutig.

Wird der Mord an Sabine Rahn aus Heidenheim nach 40 Jahren doch noch aufgeklärt? Denn jetzt ist klar: Der Täter hat - oder hatte - mit großer Sicherheit helle Haut, blaue Augen und blonde Haare. Das ist das Ergebnis erneuter Untersuchungen von DNA-Spuren, die am Tatort in Nattheim gefunden worden waren. Sie wurden jetzt allerdings mit einem neuen Verfahren untersucht.

Das Verfahren heißt NGS (Next Generation Sequencing) und kann aus DNA-Spuren körperliche Merkmale wie Haut-, Augen- und Haarfarbe herausfiltern. Zunächst hatte die "Heidenheimer Zeitung" darüber berichtet.

Sabine Rahn wurde im März 1983 vergewaltigt und ermordet

Blond, blauäugig, helle Haut - ein Mann mit diesen körperlichen Merkmalen hat vor 40 Jahren die damals 18-jährige Sabine Rahn vergewaltigt und anschließend stranguliert, so die Polizei. Die junge Frau hatte am 11. März 1983 die Wohnung im Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim verlassen, um in eine Disco nach Heidenheim zu gehen. Dort war sie mit ihrer Schwester verabredet - sie kam aber nie an.

Ich gehe davon aus, dass es einen regionalen Bezug zwischen Täter und Opfer und eine Art von Vorbeziehung gegeben hat.

Drei Tage später fanden Kinder die Leiche in einer Fichtenschonung bei Nattheim, wenige Kilometer von Schnaitheim entfernt. Möglicherweise war die junge Frau per Anhalter unterwegs und zu ihrem späteren Mörder ins Auto gestiegen.

Die Ermittlerinnen und Ermittler sind überzeugt, dass sich die beiden kannten. "Ich gehe davon aus, dass es einen regionalen Bezug zwischen Täter und Opfer und eine Art von Vorbeziehung gegeben hat", sagt Manuel Köhler, Kriminalhauptkommissar beim Polizeipräsidium Ulm.

Cold-Case-Einheit ermittelt wieder - mit neuen Methoden

Der Mörder von Sabine Rahn wurde zwar bis heute nicht gefasst. Aber Mord verjährt nicht. Eine recht neue Abteilung der Kriminalpolizeidirektion Ulm hat sich den bislang ungeklärten Fall nochmal vorgenommen. Die Cold-Case-Einheit befasst sich mit unaufgeklärten Altfällen und nutzt dafür auch neue technische Methoden wie NGS.

Mit den neuen Erkenntnissen zum Aussehen des Täters überprüfen Kriminalhauptkommissar Manuel Köhler und seine Kolleginnen und Kollegen jede Woche ein bis zwei Personen in Heidenheim und der Umgebung, die irgendeinen Bezug zum Mordopfer hatten. "Wenn wir jetzt Personen antreffen, die nach wie vor blonde Haare und blaue Augen haben, die sind für uns natürlich interessanter", so der Ermittler im SWR-Interview. Viele ehemals Blonden hätten 40 Jahre nach der Tat allerdings graue Haare.

Wichtig ist dann ein DNA-Test, freiwillig, wobei ein Großteil der Männer mit dem Test einverstanden sei. Verweigern würden sich nur sehr wenige, sagt Köhler. In diesem Fall könnte man die Abgabe von Speichel mit einem Beschluss über die Staatsanwaltschaft erzwingen.

Auch Verstorbene im Fokus der Ermittler

Die Ermittlerinnen und Ermittler der Ulmer Cold-Case-Einheit besuchen auch Angehörige von Männern, die als Täter in Frage kommen könnten, aber inzwischen gestorben sind. Die Angehörigen werden ebenfalls gebeten, eine DNA-Probe abzugeben.

Nach einer Plakat-Kampagne im März, 40 Jahre nach der Ermordung von Sabine Rahn, hatten sich weitere Zeuginnen und Zeugen gemeldet. Die Polizei hofft nun, dass sich durch die neuen Erkenntnisse zum Aussehen des Täters noch andere Zeuginnen und Zeugen melden.

Nach Aussage von Kriminalhauptkommissar Köhler genügt schon das Bauchgefühl, die Aussage könnte wichtig sein. Ob und inwiefern sie es tatsächlich ist, könne man erst im Nachhinein feststellen. Er ist zuversichtlich, dass Sabine Rahns Mörder mit den neuen technischen Methoden doch noch gefunden wird: "Wir sind mit unserer Arbeit noch nicht am Ende".

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