Was soll ich werden, wenn ich groß bin? Auf diese Frage konnten Jugendliche und junge Erwachsene bis Samstagnachmittag in Ulm möglicherweise eine Antwort finden. Auf der 11. Ulmer Bildungsmesse zeigten 270 Aussteller Möglichkeiten für eine Ausbildung.
Die Familien haben die acht Messehallen meist gut vorbereitet besucht und haben sich gezielt Aussteller angesehen. Gut besucht waren zum Beispiel die Stände von Zoll, Polizei, Rettungsdiensten und Bundeswehr.
Ulmer Bildungsmesse: Eltern und Kinder kamen gemeinsam
Auch Shiva und Iris Baier bummelten über die Ausbildungsmesse. Shiva ist die Tochter, Iris die Mama. Die Mutter war von dem Angebot in den Messehallen sichtlich beeindruckt: "Wirklich Wahnsinn. Und ich muss auch wirklich sagen, toll gemacht. Die Firmen sind da wirklich sehr offen." Ihre Tochter auf die Messe zu begleiten, war für Iris Baier selbstverständlich.
IHK wollte Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte ansprechen
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Ulm wollte als Veranstalter mit der Bildungsmesse nicht nur Jugendliche ansprechen. Eine Berufsausbildung sei häufig ein Familienprojekt. Eltern wüssten um die Stärken und Schwächen ihrer Kinder. Deswegen lohne sich ein gemeinsamer Besuch der Messe, sagte Petra Engstler-Karrsch von der IHK. Auch Lehrerinnen und Lehrer seien auf der Bildungsmesse willkommen, genauso wie Interessierte an beruflicher Weiterbildung.
Auch Anita Benz suchte auf der Messe ihren Platz für einen Start ins Berufsleben. Auch sie war nicht alleine da. Mama Olga war beim Messebesuch allerdings nur in der Beraterfunktion unterwegs. "Ich kann nur die Stütze sein. Aber das muss sie schon selbst entscheiden", sagte die Mutter.
Auch Schulen an der Bildungsmesse Ulm interessiert
Außer Eltern waren auch auffällig viele Lehrerinnen und Lehrer auf der Bildungsmesse: zum Beispiel Thomas Halder von der Realschule Sankt Hildegard in Ulm. Er ist davon überzeugt, dass Lehrkräfte bei der Berufswahl wichtige Impulse geben können: "Ich glaube, wir Lehrer wissen das ja, wo die Stärken und Schwächen von Schülern oder Schülerinnen liegen. Und deswegen können wir da sicherlich gut beraten."
Großes Interesse der Firmen am Nachwuchs
Im Ausstellerverzeichnis der Ulmer Bildungsmesse fand sich das "Who is Who" der Betriebe aus dem Großraum Ulm. Auch der SWR war mit einem Übertragungswagen vor Ort - und zeigte, wie multimediales Arbeiten funktioniert.
Auszubildende sind begehrt, sozusagen Mangelware. Deshalb stellten auch Betriebe ihre Ausbildungsmöglichkeiten vor, die vor Jahren noch nicht auf der Messe waren, weil sie früher von Bewerberinnen und Bewerbern förmlich überflutet wurden.
Bild der Bildungsmesse hat sich gewandelt
Während die Bildungsmesse früher vor allem Angebote für Lehrstellen präsentierte, hat sich ihr Bild stark gewandelt: Die klassische Lehrstelle gab es zwar nach wie vor. Doch zusätzlich hatten Firmen und Behörden in Sachen Bildung viel mehr zu bieten. Angebote gab es unter anderem auch für die Berufsvorbereitung, das Duale Studium, ein Hochschulstudium, ein Studium an einer Universität oder für die Berufsweiterbildung.
Jeder konnte sich eigenen "Messefahrplan" erstellen
Die Veranstalter empfahlen, sich vor einem Messerundgang über das Angebot zu informieren. Dafür gab es auf der Homepage der Bildungsmesse ein Verzeichnis über alle Aussteller. Mit einem eigenen Messefahrplan konnte sich jede Besucherin und jeder Besucher einen eigenen Hallenrundgang zusammenstellen. Dadurch ließen sich die bevorzugten Aussteller und Vorträge zusammenstellen. Der Messefahrplan war dann über eine App auf dem Handy abrufbar.