Der Fall hatte im April für Aufsehen gesorgt: Angehörige hatten den 70 Jahre alten Mann und seine 55 Jahre alte Ehefrau tot in ihrem Einfamilienhaus in Altenstadt-Untereichen im Kreis Neu-Ulm gefunden. Nun hat die Staatsanwaltschaft Memmingen Anklage wegen Mordes gegen den 38-jährigen Sohn sowie dessen 33-jährige Ehefrau erhoben. Ihnen wird gemeinschaftlicher heimtückischer Mord zur Last gelegt. Ein 32 Jahre alter Mann aus Baden-Württemberg und enger Freund des Sohnes muss sich wegen Beihilfe verantworten. Er soll dem Paar laut Anklage ein Alibi für die Tatnacht verschafft und ihnen dafür sein Auto geliehen haben.
Der Sohn und die Schwiegertochter sollen laut Anklage in der Nacht vom 21. April auf den 22. April in das Wohnhaus der Opfer eingedrungen sein. Der Mann und seine Frau befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Bett, rechneten daher nicht mit einem Angriff und waren wehrlos. Die Angreifer erstickten den 70-Jährigen und töteten seine Ehefrau mit einer großen Anzahl von Messerstichen. Anschließend sollen die beiden Verdächtigen versucht haben, das Geschehen als einen sogenannten erweiterten Suizid zu tarnen. Die Kriminalpolizei sollte glauben, dass der Rentner seine Partnerin und sich selbst getötet hat. Daran hatten die Fahnder aber bereits früh Zweifel.
Ermittlungen der Soko Mühlbach Tötungsdelikt Altenstadt: Sohn und Schwiegertochter verdächtig
Nach dem Tötungsdelikt in Altenstadt hat die Polizei drei Tatverdächtige in Altenstadt und in Albstadt festgenommen - darunter den Sohn und die Schwiegertochter des getöteten Mannes.
Knapp drei Wochen nach der Tat wurde das Trio festgenommen, alle drei kamen in Untersuchungshaft. Das Ehepaar wurde in Altenstadt gefasst, der mutmaßliche Helfer stammt aus Albstadt (Zollernalbkreis).
Getötetes Ehepaar aus Altenstadt: Mord aus Habgier
Die Staatsanwaltschaft Memmingen geht davon aus, dass die Tat aus Habgier begangen wurde. Es sei ihnen um das Erbe der Getöteten gegangen, hieß es dazu. Außerdem hätten sie verhindern wollen, dass der 70-Jährige die Schenkung eines Hauses an seinen Sohn rückgängig macht. Das Landgericht in Memmingen muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden, ein möglicher Verhandlungstermin ist noch nicht bekannt.
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