Für die Arbieten an der Gänstorbrücke werden die Taucher an Pontons gesichert ins Wasser der Donau gelassen.

Wasserstand der Donau gesenkt

Arbeiten an der Gänstorbrücke: Das machen die Taucher unter Wasser

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Hannah Schulze
Hannah Schulze
Markus Bayha
SWR Aktuell Autor Markus Bayha

Um Hilfspfeiler für die Gänstorbrücke zwischen Ulm und Neu-Ulm zu montieren, müssen derzeit Taucher die Arbeiten unterstützen - dazu zählt auch die Suche nach Kampfmitteln unter Wasser.

Auch wenn der Abriss und Neubau der Gänstorbrücke zwischen Neu-Ulm und Ulm erst im Sommer 2024 beginnt, sollen jetzt schon Stützpfeiler auf alten Fundamenten errichtet werden - als Stabilisierung der Brücke bis zu den und während der Hauptarbeiten. Damit die Stützen überhaupt montiert werden können, wird derzeit das Fundament vorbereitet. Bei diesen Arbeiten helfen Taucher einer Spezialfirma aus Mannheim, die seit Montag in der Donau zu Gange sind.

Gänstorbrücke: Kampfmittelsondierung und Aufräumen in der Donau

Der Pegel der Donau ist zwei Meter tiefer als gewöhnlich, damit die Industrietaucher im Wasser arbeiten können. Einer der ersten Einsätze in der Donau: die Kampfmittelräumung am Montag. Spezialisten durchkämmten den Fluss nach Überbleibseln des Zweiten Weltkrieges. Auf "optischen Verdacht" mussten die Taucher der Mannheimer Spezialfirma unter Wasser und verdächtige Gegenstände frei räumen und nach oben holen.

"Es wurde zum Glück nichts gefunden", sagt Timo Roth, Projektleiter von der Stadt Ulm. Keine Granaten, Weltkriegsbomben, nur zwei rostige Fahrräder und ein paar Stahlträger.

Bei der Donausondierung für die Arbeiten an der Gänstorbrücke haben Taucher zwei rostige Fahrräder aus dem Wasser geborgen.
Kein spektakulärer Fund, aber ein Bild von eigenem Reiz: Bei der Sondierung der Donau für die Arbeiten an der Gänstorbrücke haben Taucher mehrere versenkte Fahrräder im Wasser gefunden.

Erschwerte Bedingungen: Trübes Wasser und starke Strömung in der Donau

Einfach ist die Arbeit der Taucher nicht: Durch den niedrigen Wasserpegel ist die Strömung der Donau stark, das Wasser trüb. Da helfen Lampen auch nur marginal. "Vieles ertasten wir mit unseren Händen", sagt einer der Taucher vor Ort. Sie sind zu dritt: Einer taucht, einer sichert mit dem Seil, ein weiterer ist als Backup zur Sicherheit an der Oberfläche. Und so wechseln sie sich im Wasser ab.

Seit Dienstagabend allerdings ruhen die Arbeiten: Wegen zu starker Strömung in der Donau mussten Taucher ihre Arbeit unter der Gänstorbrücke vorerst unterbrechen. Die Sicht unter Wasser war zu schlecht. Zudem lief die Schwimmplattform auf Grund, weil der Donaupegel zu niedrig war.

Sobald die Taucher die Fundamente fertig freigeräumt haben werden, geht die Arbeit unter Wasser weiter: "Sie werden die Stahlteile montieren. Das können wir von oben nicht machen", sagt Projektleiter Timo Roth. Zusätzlich werden die Taucher den Schlauch einer Betonpumpe führen, um an bestimmten Bereichen den Unterwasserbeton einzubringen.

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Bauarbeiten der Gänstorbrücke soll im Sommer 2024 beginnen

Ende der Woche sollen die Taucher mit ihren Arbeiten fertig sein. In zwei bis drei Wochen werde dann der Wasserstand der Donau wieder auf Normalniveau angehoben. Die Sperrungen auf und unter der Gänstorbrücke sollen erst Ende des Jahres aufgehoben werden. Bis im Sommer 2024 die Hauptarbeiten an der Brücke zwischen Neu-Ulm und Ulm beginnen.

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