Der Engstinger Gemeinderat hat am Mittwoch beschlossen, Flächen für drei Windräder an die Firma Windkraft Schonach zu verpachten. Die Windräder sollen zwischen Engstingen und Gomadingen (Kreis Reutlingen) stehen.
Laut dem Engstinger Bürgermeister Mario Storz (CDU) hätten mehrere Gründe für die Windräder gesprochen: Beim Nachbarort Gomadingen soll ohnehin ein Windpark gebaut werden. Die fünf Windräder sind schon im Genehmigunsverfahren und wären auch von Engstingen aus zu sehen. Den Windpark jetzt auf Engstinger Gemarkung zu erweitern, werde der Gemeinde Geld einbringen.
Ukraine-Krieg führt zu mehr Windkraft-Befürwortern
Außerdem habe der Angriffskrieg in der Ukraine die Haltung vieler Bürgerinnen und Bürger zu Windkraft verändert, sagt Storz. Besonders jüngere Menschen seien für erneuerbare Energien. Dass sich die Gemeinde in der Vergangenheit vehement gegen den benachbarten Windpark Hohfleck beim Schloss Lichtenstein gewehrt habe, hätte auch am Denkmalschutz gelegen. Bei den Flächen, die Engstingen jetzt verpachten will, sei die Ausgangssituation eine andere.
Geheime Abstimmung aus Angst vor Anfeindungen
Dennoch spalte das Thema Windkraft den Ort. Es werde immer noch heftig diskutiert und gestritten.
Deshalb habe der Gemeinderat beschlossen, die Abstimmung über die Windkraftflächen ohne Öffentlichkeit zu machen. Interessierte durften bei der Diskussion dabei sein, aber nicht bei der Abstimmung. So sollte laut Bürgermeister Storz verhindert werden, dass Gemeinderäte im Anschluss aufgrund ihrer Entscheidung angefeindet werden.
Drei statt vier Flächen werden verpachtet
Letztlich entschied sich der Gemeinderat für einen Kompromiss: Drei von vier diskutierten Flächen sollen an die Firma Windkraft Schonach verpachtet werden. Die Fläche am Hasenberg, die am nächsten am Teilort Kohlstetten liegt, wird nicht verpachtet.