Die Landeserstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in Sigmaringen. Wie leben Bürger und LEA-Bewohner zusammen?

Menschen aus Sigmaringen berichten in SWR Aktuell 360 Grad

Erfahrungen mit der LEA: "Kein echtes Zusammenleben mit Geflüchteten"

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Autor/in
Julia Klebitz
Julia Klebitz Reporterin SWR Aktuell Studio Tübingen Regionalbüro Albstadt

Wie leben Bürger einer Kleinstadt mit Geflüchteten zusammen? Darum geht es in einem neuen SWR You-Tube-Format. LEA-Bewohner und Sigmaringer kommen in einer Folge zu Wort.

In der Landeserstaufnahmeeinrichtung in Sigmaringen leben derzeit ungefähr 500 Geflüchtete. Es waren schon deutlich mehr, bis zu 2.600. Das Zusammenleben in der 16.000 Einwohner zählenden Kleinstadt ist dennoch eine Herausforderung - für die Menschen in Sigmaringen, aber auch für die Bewohner der LEA.

Erstaufnahme für Flüchtlinge in Sigmaringen - Schafft eine Kleinstadt das?

In der aktuellen Folge des neuen Formats SWR Aktuell 360 Grad berichten beide Seiten von positiven und negativen Erfahrungen. Die meisten stellen aber fest: Ein richtiges Zusammenleben gibt es nicht.

LEA-Leiter hält Situation für entspannt

Ein Grund dafür könnte sein, dass die Menschen die Landeserstaufnahmeeinrichtung in Sigmaringen meist nach acht bis zehn Wochen schon wieder verlassen. Einrichtungsleiter Hardy Losekamm bezeichnet die Geflüchteten und die Sigmaringer in der Reportage als "Zweckgemeinschaft". Die Situation sei derzeit entspannt, wegen der geringen Belegung der LEA. Die Sorgen der Anwohner in der Vergangenheit könne er verstehen. Große Gruppen fremder Menschen hätten bedrohlich wirken können. Der LEA-Leiter berichtet auch davon, dass sich Geflüchtete ihrerseits nicht willkommen gefühlt hätten.

Geflüchtete seien in Sigmaringen meist unter sich

"Man sieht sie rumlaufen. Allein oder in der Gruppe", erzählt eine Frau, die nur 700 Meter von der LEA entfernt wohnt. Kontakt gebe es aber kaum. Probleme habe sie noch nie mit Geflüchteten gehabt.

Man steht sich nicht im Weg, aber es gibt auch kein Miteinander

Wirkliche Begegnung gibt es laut den Menschen, die in der Video-Reportage erzählen, nur beim Einkaufen. In den Supermärkten von Sigmaringen treffen Einwohner und Geflüchtete aufeinander. Diese Begegnungen sind manchen unangenehm.

Begeistert von Fußballturnier mit Geflüchteten

Begeistert erzählt dagegen der Vorsitzende des SV Sigmaringen von einem gemeinsamen Fußballturnier mit Geflüchteten. Auch, warum der Verein bei Festen immer einen zweiten Grill aufbaut, erklärt er. Er bedauere, dass teilweise einzelne Geflüchtete ein schlechtes Bild auf alle werfen würden. Ob Sigmaringen allerdings der richtige Standort für eine große Landeserstaufnahmeeinrichtung ist? Da ist er sich nicht sicher.

Wann die LEA in Sigmaringen geschlossen wird, ist derzeit noch unklar. Im Regelfall bietet sie Platz für 875 Personen.

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