Sehr nachdenklich sahen die beiden Bundestagsabgeordneten aus, nachdem sie am Donnerstag am Flughafen Stuttgart angekommen waren. Zu frisch sind noch die Eindrücke dieser Reise durch die vom russischen Angriffskrieg gezeichnete Ukraine. Sie führten Gespräche mit Regional-Politikern und Hilfskräften. Auch spontane Treffen mit Ukrainerinnen und Ukrainern waren vor Ort möglich.
Mehrere Tage in Region Odessa
Fünf Tage lang war die Gruppe aus dem Kreis Reutlingen in der westukrainischen Region Odessa unterwegs. Sie besuchte Schulen, Hilfsorganisationen und Stadtverwaltungen. Gegenüber dem SWR zeigten sich die beiden Politiker beeindruckt davon, wie positiv viele Menschen sind - trotz des Angriffskriegs der Russen.
Michael Donth (CDU) und Beate Müller-Gemmeke (Grüne) haben auf ihrer Tour in der Region Odessa mehrmals Luftalarm miterlebt. In Mykolajiw haben sie ehemals russisch besetzte und inzwischen wieder befreite Ortschaften besucht und dort viel Zerstörung gesehen. Die Stadt ist relativ nah an der aktuellen Front.
Gezielte Zerstörung im zivilen Bereich
Die bewusste Zerstörung von Schulen, kulturellen und anderen gesellschaftlich wichtigen Einrichtungen schockierte die beiden Bundespolitiker aus dem Wahlkreis Reutlingen, sagten sie dem SWR. Das lasse Rückschlüsse auf die "wahre Intention der Russen" zu: die deutliche Schwächung der ukrainischen Gesellschaft.
Auch Hilfsgüter im Gepäck
Die Grünen-Politikerin Beate Müller-Gemmeke und der Christdemokrat Michael Donth packten in der Ukraine auch mit an. Sie halfen, zwei Busse mit Hilfslieferungen zu entladen. Sie verteilten Hilfsgüter, darunter Gehhilfen und andere medizinische Geräte. Sie wurden vom Verein Ermstal hilft e.V. gesammelt und in die Ukraine gefahren. Der Verein hat in den vergangenen eineinhalb Jahren einige Hilfskonvois in die Ukraine gestartet. Sobald wieder genügend beisammen ist, will der Verein erneut Hilfslieferungen in das Kriegsgebiet bringen.