Dass jede einzelne Bestellung bei McDonald's extra verpackt wird, ist nicht nur Umweltschützern ein Dorn im Auge. Auch der Gemeinderat in Tübingen will dem Verpackungsmüll Herr werden, aber bei allen gastronomischen Betrieben. Deswegen hat er im vergangenen Jahr eine Verpackungssteuer beschlossen, und zwar 50 Cent pro Einweggeschirrteil und 20 Cent pro Einwegbesteck.
Forderung der Petition: Klage zurückziehen
Dies hat einer Franchise-Nehmerin von McDonald's nicht gepasst und die Stadt Tübingen beim Verwaltungsgerichtshof in Mannheim verklagt. Das hat die Tübinger Studentin Flora Dirr auf den Plan gerufen. Sie ist 19 Jahre alt und aktiv bei der BUND Jugend. Gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe hat sie eine Petition gegen die Klage gestartet, mit der Forderung, die Klage gegen Tübingen zurückziehen und das Verpackungsmaterial auf Mehrweg-Alternativen umzustellen.
Dirrs Petition hat mittlerweile fast 70.000 Unterschriften. Das sind allerdings nicht alles Tübingerinnen und Tübinger. Offensichtlich sind viele Menschen in ganz Deutschland dagegen, dass so viel Verpackungsmüll produziert wird. Laut Deutscher Umwelthilfe sind das 51.000 Tonnen allein pro Jahr bei McDonald's.
Deutliches Nein von McDonald's
Auf Nachfrage des SWR erklärte McDonald's, man werde die Klage nicht zurückziehen. Man brauche erstens eine bundesweite Lösung für das Problem Müll. Zweitens sei die Steuer der Stadt unverhältnismäßig. Es wird also zu einer Verhandlung kommen. Mit dem Start des Verfahrens ist laut Verwaltungsgerichtshof frühestens Ende des Jahres zu rechnen.