Bernhard Feil ist Kunstsammler, Galerist und Bauherr des neuen Kunstmuseums Tübingen.

So sieht es auf der Baustelle aus

Neues Museum in Tübingen: Werke von Rizzi, Janosch und Kunst, die gar nicht da ist

Stand
Autor/in
Lisamarie Haas
Lisamarie Haas ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

In Tübingen entsteht gerade ein neues Kunstmuseum. Bauen lässt es ein Kunstliebhaber - bezahlt aus eigener Tasche. Zu sehen gibt es auch Kunst, die ganz woanders ausgestellt ist.

Noch sieht es im Tübinger Industriegebiet nicht nach Museum aus, momentan ist das neue Kunstmuseum in der Schaffhausenstraße am Stadtrand von Tübingen eine Baustelle. Das erste Obergeschoss auf einem bestehenden Gebäude und einen Aufzugschacht gibt es schon. Eine Holzdecke wird gerade eingezogen. Im Oktober 2024 soll Richtfest sein. Etwa 7,5 Millionen Euro kostet das Bauprojekt. Der Bauherr bezahlt alles selbst.

James Rizzi, Janosch und andere Künstler

Für Frühjahr 2025 ist die Eröffnung des Kunstmuseums geplant. Initiiert und umgesetzt wird das Bauprojekt vom Tübinger Kunstverlag, Galerie und Kunsthandel "Art 28". Stück für Stück entsteht das neue Museum auf dem firmeneigenen Grundstück. Geschäftsführer und Bauherr ist Bernhard Feil, der den Nachlass von Popkünstler James Rizzi verwaltet und auch mehrere Künstler wie Janosch und Otmar Alt vermarktet.

In dem neuen Museum sollen auf 1.200 Quadratmetern Fläche auch deren Werke zur Geltung kommen, aber dabei soll es nicht bleiben. Das "Neue Kunstmuseum Tübingen" werde einen neuen Zugang zur Kunst schaffen, kündigt Bernhard Feil an. "Die Vision ist, dass das Museum ein Treffpunkt für kunstbegeisterte Menschen wird, aber für Menschen überhaupt", sagte er dem SWR. Er wolle alle erreichen, auch Familien und Schulklassen.

Modell des neue Kunstmuseums in Tübingen
Wenn es fertig ist, soll das Neue Kunstmuseum Tübingen so aussehen.

Moderne Präsentation der Kunst im Museum

In dem Museum wird es auch ein LED-Kino mit etwa 50 Plätzen geben. Parallel zur Kunst will Bernhard Feil dort Dokumentationen zu den Künstlern zeigen. Mithilfe von Projektions- und Großbildtechnologie können selbst physisch nicht in Tübingen vorhandene Werke im Maßstab 1:1 gezeigt werden.

So sieht es auf der Baustelle momentan aus:

Gregor Gysi (Die Linke) soll immer wieder nach Tübingen kommen, um aus dem Kunstmuseum einen Podcast zu senden. Das Studio-Loft, in dem James Rizzi in New York gearbeitet hat, wird im Museum nachgebaut. Sogar sein Schlafzimmer wird in Tübingen zu sehen sein - allerdings nur durch eine Glasscheibe.

"Tübingen wächst", sagt Feil. "Als ich 1985 nach Tübingen gekommen bin, war das eine kleine verschlafene Stadt. Aber damals war das Kulturangebot größer, als es heute ist. Viele Clubs haben geschlossen, vieles gibt es so nicht mehr." Konkurrenz zur bestehenden Kunsthalle solle das neue Kunstmuseum aber nicht sein, so Feil. Er wolle das Angebot erweitern.

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