Das Ergebnis war mehr als eindeutig: Der Schlachthof in Rottenburg soll bleiben. Das haben über 80 Prozent der Rottenburger bei einem Bürgerentscheid am Sonntag entschieden. Damit haben sie die Pläne der Stadt gekippt. "Das ist ein klarer Handlungsauftrag für uns als Verwaltung und Gemeinderat, sich jetzt Gedanken zu machen", sagte Oberbürgermeister Stephan Neher (CDU). Die Stadt müsse nun viele Fragen beantworten.
Konzept für Sanierung des Schlachthofs muss her
Die Finanzierung des Schlachthofs am Standort Rottenburg sei noch unklar. Zudem brauche es ein passendes Betreiberkonzept. Und auch baurechtliche Fragen seien noch offen, so Neher. Nun müsse zunächst ein Konzept für die Sanierung des Schlachthofs her. Dann könne man sehen, welche Kosten entstehen und wer sich daran beteiligen könne.
Geld für Schlachthof in Gärtringen bleibt nun in Rottenburg
Eigentlich hatte die Stadt Rottenburg 300.000 Euro in die Sanierung des Schlachthofs in Gärtringen (Kreis Böblingen) investieren wollen. Dorthin sollte die Schlachtung aus Rottenburg verlegt werden. Der Landkreis Tübingen wollte 700.000 Euro für den Gärtringer Schlachthof beisteuern. Nach dem Bürgerentscheid steht nun fest: Die 300.000 Euro der Stadt werden nicht nach Gärtringen gehen. Der Rottenburger Bürgerentscheid stellt auch den Schlachthof Gärtringen vor große Probleme.
Landratsamt Tübingen wartet auf nächste Schritte der Stadt Rottenburg
Aus dem Landratsamt Tübingen hieß es in einer ersten Reaktion, man warte nun ab, bis die Stadt Rottenburg offiziell auf den Landkreis zukomme und gehe dann ins Gespräch mit der Stadt. Sollte sie eine eigene Planung vorlegen, müsse sich der Kreistag damit befassen. Oberbürgermeister Neher vermutet, dass die 700.000 Euro, die für Gärtringen gedacht waren, in den Rottenburger Schlachthof fließen, wenn ein genehmigtes Sanierungskonzept vorliegt. Allerdings gehe er davon aus, dass für die Sanierung mehr als eine Million Euro nötig sein werden.