Die Rottenburger Bürger haben sich am Sonntag eindeutig für den Erhalt des Schlachthofs am Neckarufer ausgesprochen. Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis gab es in Rottenburg (Kreis Tübingen) 80,94 Prozent Ja-Stimmen und 19,06 Prozent Nein-Stimmen. Insgesamt stimmten 11.273 Bürgerinnen und Bürger ab. Durch dieses Ergebnis beim Bürgerentscheid ist auch der Beschluss des Gemeinderats gekippt, sich an der Sanierung des Schlachthofs in Gärtringen (Kreis Böblingen) zu beteiligen und künftig dort schlachten zu lassen.
Kreis Tübingen wartet zunächst ab
Der Kreis Tübingen, der sich mit 700.000 Euro an der Sanierung des Gärtringer Schlachthofs beteiligen wollte, muss nun neu überlegen. Auf Nachfrage des SWR hieß es, man warte ab, bis die Stadt Rottenburg offiziell auf den Landkreis zukomme und gehe dann ins Gespräch mit der Stadt. Sollte sie eine eigene Planung vorlegen, müsste der Kreistag sich damit befassen.
Jubel nach Bürgerentscheid zu Schlachthof
Nach der Stimmauszählung gab es im Rottenburger Rathaus Jubel. Rund 50 Menschen kamen, um das Ergebnis auf einer Leinwand im Rathaus-Foyer zu verfolgen. Der Sprecher der Bürgerinitiative, die für den regionalen Schlachthof kämpft, Klaus Weber, war erleichtert. "Wir sind sehr froh. Der Einsatz und die Mühen vor allem in den vergangenen Monaten haben sich gelohnt." Jetzt müssten Stadtverwaltung und Bürger zusammen eine Lösung für den Schlachthof und das Quartier finden, so Weber. Das Quorum wurde mit 9.125 Ja-Stimmen erreicht. 7.000 Stimmen waren nötig.
Glückwünsche von Oberbürgermeister Neher
Der Rottenburger Oberbürgermeister Stephan Neher beglückwünschte die Befürworter des Schlachthofs nach der Auszählung. Jetzt müsse man sehen, was man aus der Entscheidung machen könne, so Neher. Die Stadt plane nun mit einem Schlachthof in der Stadt. Neher hatte sich für den Schlachthof in Gärtringen im Kreis Böblingen ausgesprochen, der saniert werden soll.