Der Modekonzern Hugo Boss hat sich von seinem Russland-Geschäft getrennt. In der Folge des Verkaufs werde Hugo Boss in Russland nicht mehr mit einer eigenen Tochtergesellschaft vertreten sein, sagte eine Unternehmenssprecherin. Die russischen Behörden hätten bereits zugestimmt.
Boss-Filialen in Russland bereits seit 2022 geschlossen
Vor zwei Jahren hatte Hugo Boss nach eigenen Angaben als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine bereits seine Filialen in Russland geschlossen und das Online-Geschäft ausgesetzt. Zusammen mit der Ukraine hatte das Russland-Geschäft 2021 laut dem Modekonzern aus Metzingen (Kreis Reutlingen) rund drei Prozent des Umsatzes ausgemacht.
Hugo Boss: Rückzug steht nicht im Zusammenhang mit Sparprogramm
Bei Hugo Boss läuft es gerade nicht optimal. Das Unternehmen kündigte nach einem Gewinneinbruch im zweiten Quartal an, sparen zu wollen. Neben Einsparpotenzialen in der Beschaffung will das Unternehmen auch die Kosten etwa in Vertrieb, Marketing und Verwaltung senken. Zudem soll die Kostenstruktur im Einzelhandel "an die aktuellen Besuchertrends" angepasst werden. Die Entscheidung für den Rückzug aus Russland stehe aber in keinem Zusammenhang mit dem aktuellen Kostensparprogramm, so das Unternehmen.
Unter dem Strich verdiente Hugo Boss im zweiten Quartal 2024 mit 37 Millionen Euro rund die Hälfte des Vorjahreswertes. Das Unternehmen hatte bereits Mitte Juli vorläufige Zahlen vorgelegt und die Prognose für das Gesamtjahr gekappt. Im vergangenen Jahr verzeichnete Hugo Boss einen Umsatzrekord.