Der kommende Oberbürgermeister von Freudenstadt heißt Adrian Sonder. Der verheiratete Vater einer Tochter kommt aus Baden-Baden, ist 34 Jahre alt und bislang Referent in der CDU-Landesgeschäftsstelle. Sonder ist Mitglied der CDU, bezeichnete sich aber als unabhängigen Kandidaten.
SWR-Reporter Markus Beschorner aus dem Freudenstädter Rathaus:
Er wolle ein Bürgermeister für alle sein, begründete Sonder am Wahlabend noch einmal seine Entscheidung, nicht als CDU-Kandidat anzutreten. "Gemeinsam für Freudenstadt", das sei die Botschaft des Abends.
Durchmarsch im ersten Wahlgang
Mit einem so deutlichen Durchmarsch hatten die wenigsten in Freudenstadt gerechnet. Adrian Sonder wurde im großen Ratsaal von rund 250 Menschen und der Stadtkapelle gefeiert. In allen Wahlbezirken lag Sonder mit 60,14 Prozent deutlich vor seinen Konkurrenten Tore-Derek Pfeifer, Bürgermeister aus Glatten, der gut 28,06 Prozent bekam und Matthieu Wölper aus Paris, der sich mit etwas über 11,46 Prozent zufriedengeben musste.
Knapp 19.000 Menschen waren wahlberechtigt, 2.400 hatten Briefwahl beantragt. Die Wahlbeteiligung lag bei 47,42 Prozent.
Das erste große Projekt, um das Sonder sich zu kümmern hat, wird die gemeinsame Gartenschau mit Baiersbronn 2025 sein, deren Vorbereitungen bereits in die entscheidende Phase gehen.
Tore-Derek Pfeifer wünscht alles Gute
Der Bürgermeister von Glatten, Tore-Derek Pfeifer, der nur knapp halb so viele Stimmen wie Sonder bekommen hatte, zeigte sich als guter Verlierer. Das sei Demokratie sagte er, und wünschte Sonder und dessen Wählerinnen und Wählern, dass ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Am Montag gehe die Arbeit in Glatten weiter, sagte er lachend zum SWR.
Matthieu Wölper vom Wahlausgang überrascht
Der mit gut 11 Prozent der Stimmen ebenfalls unterlegene Botschaftsmitarbeiter aus Paris, Matthieu Wölper stammt aus Freudenstadt. Er zeigte sich überrascht vom deutlichen Ergebnis im ersten Wahlgang. Die Wähler bekämen nun, wofür sie sich entschieden hätten. Er wünsche Freudenstadt immer nur das Beste und werde sich weiterhin gerne für die Stadt einsetzen.
Amtsinhaber freut sich über klares Ergebnis
Der amtierende OB Julian Osswald trat nach 16 Jahren im Amt nicht mehr an. Er hatte die Freudenstädter aber aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Damit könnten sie auch ihr Interesse an der Zukunft der Stadt zu bekunden und den künftigen OB mit der nötigen Legitimation für das Amt auszustatten.
Zunächst schien die Wahlbeteiligung bei 34 Prozent zu liegen, darüber war Osswald "betrübt", sagte er. Die 47,42 Prozent, die zum Schluss berechnet wurden, bezeichnete er erleichtert als "einigermaßen vernünftige Wahlbeteiligung". Er freute sich über den deutlichen Ausgang der Wahl. Auch deshalb, weil der Stadtverwaltung so eine Stichwahl Anfang Mai erspart bleibe.
Am 2. Juli beginnt die offizielle Amtszeit des neuen Oberbürgermeisters Adrian Sonder. Julian Osswald wird am 28. Juni verabschiedet.