Mehr gesunde Muttermilch für Frühgeburten oder kranke Babys zu sammeln - das ist das Ziel der am Freitag eröffneten Frauenmilchbank der Kreiskliniken in Reutlingen. In ganz Deutschland gibt es nach Angaben der Reutlinger Kinderklinik nur rund 40 solcher Initiativen. Jetzt werden Spenderinnen gesucht, die ihre überschüssige Muttermilch zur Verfügung stellen. Dadurch können aus Sicht der Ärztin Dr. Jasmin Joiko die Kinder von Anfang an auf natürliche und optimale Weise ernährt werden.
Vorteile der Muttermilch erwiesen
Die Muttermilch biete die optimale Zusammensetzung an Inhaltsstoffen für die Kindesentwicklung, so Dr. Jasmin Joiko von der Reutlinger Klinik für Kinder- und Jugendmedizin. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass eine Ernährung gerade von Frühgeborenen mit Mutter- oder Spendermilch zahlreiche Vorteile im Vergleich zu künstlich hergestellten Präparaten besitze.
Rotary-Club und Frühchen e.V. Reutlingen helfen mit
Die Einrichtung einer Frauenmilchbank sei mit hohen Kosten verbunden und werde durch das Gesundheitssystem nicht refinanziert, beklagt das Klinikum. Darum freute sich der Chefarzt der Kinderklinik, Professor Peter Freisinger, auch über Spenden des Rotary-Clubs Reutlingen-Tübingen und des Frühchen e.V. Reutlingen. Das helfe, um den den Kleinsten einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen.
Klinik in Reutlingen macht umfangreiche Tests
Bevor ein kleiner Patient die Spendermilch bekommt, wird laut Klinik ausführlich getestet. Zunächst werden Spenderin und Spendermilch umfassend untersucht. Ist die Milch in Ordnung, wird sie anonymisiert, pasteurisiert und in der Frauenmilchbank tiefgefroren eingelagert. Milchspenden können von stationären Patientinnen und von außerhalb der Klinik angenommen werden. So soll ein möglichst großer Vorrat an Spendermilch entstehen. Wer spenden möchte, kann sich an die Kinderklinik des Kreiskrankenhauses Reutlingen wenden.