Unternehmen bestätigt Stellenabbau

Tübinger Biotechfirma CureVac streicht 150 Arbeitsplätze

Stand

Das Tübinger Biotech-Unternehmen CureVac plant, rund 150 Stellen abzubauen. Das hat das Unternehmen dem SWR bestätigt. Die meisten Stellen entfallen in Tübingen.

Mit einem eigenen Corona-Impfstoff für den Markt ist CureVac gescheitert, und noch streiten die Tübinger um Patente - jetzt hat das Biotech-Unternehmen den Abbau von 150 Stellen angekündigt. Demnach sollen die meisten der Stellen in Tübingen gestrichen werden, einige aber auch in der Zweigstelle in Wiesbaden.

Laut CureVac soll der Abbau durch freiwilliges Ausscheiden erfolgen, das heißt mittels Aufhebungsverträgen. Damit werden Beschäftigte, die den Platz freiwillig räumen, eine Abfindung bekommen. Das Programm sei gestartet und werde nun die kommenden Wochen laufen, teilte eine Sprecherin mit. Die Belegschaft sei nach Abstimmungen mit dem Betriebsrat Anfang der Woche darüber informiert worden.

CureVac erklärt Stellenabbau mit Neuzuschnitt der Strukturen

Auf Nachfrage des SWR erklärt CureVac, die Forscher hätten im vergangenen Jahr große Fortschritte bei der Weiterentwicklung der firmeneigenen mRNA-Plattform gemacht und die Produkt-Pipeline erweitert. Die Firma habe ihre Strukturen für die ursprünglich geplante Bereitstellung eines Covid-19-Impfstoffs zuvor verstärkt.

Den Stellenabbau erklärt CureVac damit, dass die Organisationsstrukturen jetzt auf den heutigen Geschäftsumfang und den breiter aufgestellten Vertriebsprozess zugeschnitten werden sollen. Es gehe vor allem um den Bereich "Operations", der grob erklärt der klinischen Produktion entspricht. Aktuell seien etwas mehr als 1.100 Menschen bei CureVac beschäftigt. 

CureVac-Impfstoffe bis jetzt nicht marktreif - Streit um Patente

CureVac forscht seit langem an verschiedenen Impfstoffen, hat es aber bislang noch nicht geschafft, diese zur Marktreife zu bringen. Dennoch nehmen die Tübinger für sich in Anspruch, Grundlagentechnologien entwickelt zu haben, die maßgeblich zur Entwicklung wirksamer Impfstoffe beigetragen hätten. So klagte CureVac gegen das erfolgreiche Mainzer Konkurrenzunternehmen BioNTech, verlor aber in einem Verfahren vor dem Bundespatentgericht München Ende Dezember gegen den Rivalen.

Mit seinem britischen Partner GlaxoSmithKline (GSK) arbeitet CureVac aktuell an der Entwicklung eines neuen Corona-Vakzins der zweiten Generation. Außerdem will das Unternehmen auch Impfstoffe für die Krebstherapie entwickeln.

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SWR

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