Die A81-Ausfahrt wird seit Monaten umgebaut. Die neuen Schilder auf den großen Schilderbrücken weisen auf Rottenburg, Tübingen, Nagold und Bondorf hin, die Großstadt Reutlingen fehlt. Die Empörung im Reutlinger Rathaus ist deshalb groß. "Ich finde es unerhört, unverschämt und ich werde mir das nicht gefallen lassen", so Oberbürgermeister Thomas Keck.
Auf den alten Schildern war Reutlingen noch erwähnt. Mit einem Schrägstrich getrennt hinter Tübingen. Aber auch diese Doppel-Nennung ist nicht mehr gewünscht. Verantwortlich dafür ist seit 2021 die Autobahn GmbH. Die Entscheidung, Reutlingen vom Autobahnschild zu verbannen, fiel aber vor dieser Zeit. Das Regierungspräsidium Stuttgart hat beschlossen, sich strikt an die Vorgaben des Bundesstraßenverzeichnisses zu halten. Demnach dürfen nicht mehr als vier Ausfahrt-Ziele auf einem Autobahnschild stehen.
OB Keck will dem Verkehrsministerium schreiben
Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck kann die fehlende Angabe von Reutlingen auf den Autobahnschildern nicht akzeptieren. Es sei eine "Herabwürdigung", wenn ein wirtschaftlich wichtiger Standort einfach so von der Bildfläche verschwinde. "Das kann man mit einer Stadt mit 116.000 Einwohner, die unter anderem stark von der Industrie lebt, einfach nicht machen", sagt Keck. Die Stadtverwaltung Reutlingen will nun an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) schreiben "und nichts unversucht lassen, dies wieder zu ändern", so Keck. Zumindest will man die alte Doppelnennung mit Tübingen erreichen. Wobei Reutlingen "von der Größe her nach vorne gehört", so Keck.
Die inzwischen dafür zuständige Autobahn GmbH will auf den Protest der Stadt Reutlingen nicht eingehen. "An der Anschlussstelle Rottenburg ist bereits die endgültige Wegweisung angebracht. Das bedeutet, dass auch nach Abschluss der Baumaßnahme die jetzige Beschilderung beibehalten wird", so eine Sprecherin der Autobahn GmbH.