Geschichte der Kelten auf Schwäbischer Alb entdecken

Heidengraben: Aussichtsturm als neue Attraktion

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Autor/in
Anne Schmidt
Anne Schmidt ist Reporterin für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Die Schwäbische Alb war einst "Keltenland"- der Heidengraben die mächtigste Siedlung in Europa. Besucher können sich das weitläufige Kelten-Gelände bald von oben anschauen. 

Auf einem Plateau oberhalb von Bad Urach, zwischen Hülben und Grabenstetten (alle Kreis Reutlingen) sowie Erkenbrechtsweiler (Kreis Esslingen) erstreckte sich vor über 2.000 Jahren eine riesige stadtähnliche Siedlung. 20.000 Menschen lebten und arbeiteten in diesem keltischen Oppidum. Von einer 18-Meter hohen Aussichtsplattform aus können Besucherinnen und Besucher künftig das Heidengraben-Gelände überblicken, in dem einst die Kelten lebten.

Der neue Aussichtsturm mit 102 Treppenstufen wird beim Parkplatz Hochholz errichtet, dem höchsten Punkt des Heidengraben- Geländes. Bereits am Montag wurde das stählerne Fachwerk des Turmes ins Betonfundament im Boden montiert. Architekt Thomas Ott aus Laichingen (Alb-Donau-Kreis) hat als Grundform das Dreieck gewählt. In Anlehnung an das keltische Triskelen-Symbol, einer Dreiecksform.

Das dreibeinige Grundgerüst des 18 Meter hohen Aussichtsturmes wird an Stahlketten per Autokran auf die betonierte Plattform gehievt
Das tonnenschwere Kernstück des Aussichtsturmes am Heidengraben wird an Stahlketten gesichert per Autokran auf das Betonfundament gehievt.

Besucherinnen und Besucher des Heidengrabens sollen in luftiger Höhe einen Blick in gleich drei Richtungen genießen können: Zum Hohen Neuffen, ins Neuffener Tal und auf die Fläche der keltischen Siedlung. Für einen besonderen Nervenkitzel soll eine Glasplatte sorgen, die in den Boden der Aussichtsplattform eingelassen wird. Durch sie können Mutige dann direkt in die Tiefe schauen.

"Die Dreiecksform des Aussichtsturmes assoziiert auch die drei am Heidengraben-Projekt beteiligten Gemeinden Hülben, Grabenstetten sowie Erkenbrechtsweiler.

Von der Plattform aus sollen auch 2.000 Jahre später die Spuren der Kelten gut zu erkennen sein: beispielsweise die Grabhügel oder die weithin sichtbaren Reste der Befestigungswälle, die in geraden Linien im Boden noch heute die Grenzen der keltischen Anlage zeigen. Auf Rundwanderwegen und Lehrpfaden können Besucher die archäologischen Denkmäler erwandern.

Ein Geländer aus Metall mit einem Handlauf auf Edelstahl liegt auf dem Boden und soll später an den Aussichtsturm Heidengraben montiert werden. Im Hintergrund ist ein roter Autokran zu erkennen.
Noch liegt der Treppenlauf aus Stahl auf dem Boden. Gleich wird er mit einem Autokran ans Stahlgerüst gehievt und fest montiert.

Sobald der Aussichtsturm am Heidengraben vom Baurechtsamt und Statikern abgenommen ist, wird er voraussichtlich Ende März freigegeben. Dann ist die erste Touristenattraktion des Heidengrabens fertig. Das zweite Ausflugsziel, das Keltenerlebniszentrum mit Museum beim Burrenhof, wird offiziell am 8. und 9. Juni feierlich eröffnet.

Der künftige Frontbereich des Kelten-Erlebniszentrums Heidengraben bei Hülben. Eine Aufnahme mit viel Schnee vom Dezember 2023.
Das Keltenerlebniszentrum im Dezember 2023. Mit einer Ausstellungsfläche von 350 Quadratmetern fügt sich das Gebäude gut in die Landschaft ein. Zur Straße hin ist die Glasfront zu erkennen.

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