Auf einem Plateau oberhalb von Bad Urach, zwischen Hülben und Grabenstetten (alle Kreis Reutlingen) sowie Erkenbrechtsweiler (Kreis Esslingen) erstreckte sich vor über 2.000 Jahren eine riesige stadtähnliche Siedlung. 20.000 Menschen lebten und arbeiteten in diesem keltischen Oppidum. Von einer 18-Meter hohen Aussichtsplattform aus können Besucherinnen und Besucher künftig das Heidengraben-Gelände überblicken, in dem einst die Kelten lebten.
Der neue Aussichtsturm mit 102 Treppenstufen wird beim Parkplatz Hochholz errichtet, dem höchsten Punkt des Heidengraben- Geländes. Bereits am Montag wurde das stählerne Fachwerk des Turmes ins Betonfundament im Boden montiert. Architekt Thomas Ott aus Laichingen (Alb-Donau-Kreis) hat als Grundform das Dreieck gewählt. In Anlehnung an das keltische Triskelen-Symbol, einer Dreiecksform.
Besucherinnen und Besucher des Heidengrabens sollen in luftiger Höhe einen Blick in gleich drei Richtungen genießen können: Zum Hohen Neuffen, ins Neuffener Tal und auf die Fläche der keltischen Siedlung. Für einen besonderen Nervenkitzel soll eine Glasplatte sorgen, die in den Boden der Aussichtsplattform eingelassen wird. Durch sie können Mutige dann direkt in die Tiefe schauen.
Von der Plattform aus sollen auch 2.000 Jahre später die Spuren der Kelten gut zu erkennen sein: beispielsweise die Grabhügel oder die weithin sichtbaren Reste der Befestigungswälle, die in geraden Linien im Boden noch heute die Grenzen der keltischen Anlage zeigen. Auf Rundwanderwegen und Lehrpfaden können Besucher die archäologischen Denkmäler erwandern.
Sobald der Aussichtsturm am Heidengraben vom Baurechtsamt und Statikern abgenommen ist, wird er voraussichtlich Ende März freigegeben. Dann ist die erste Touristenattraktion des Heidengrabens fertig. Das zweite Ausflugsziel, das Keltenerlebniszentrum mit Museum beim Burrenhof, wird offiziell am 8. und 9. Juni feierlich eröffnet.