Das Auerhuhn gilt als typisches Tier für den Schwarzwald. Der Landkreis Freudenstadt trägt den Hahn sogar im Wappen. Jetzt gibt es gute Nachrichten: Laut einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums in Stuttgart wurden im vergangenen Frühling im gesamten Gebiet 106 balzende Hähne gezählt. Das seien zehn Prozent mehr als im vergangenen Jahr, als der Bestand mit 97 Tieren einen Tiefstand erreicht hatte. Das Ministerium schätzt den aktuellen Bestand auf rund 220 Auerhühner.
Drastischer Rückgang in den letzten zehn Jahren
Damit endet ein langjähriger Abwertstrend: Vor gut zehn Jahren habe der Bestand noch bei etwa 500 bis 600 Tieren gelegen, so das Landwirtschaftsministerium. Seither sei die Zahl der Auerhühner aber ständig zurückgegangen. Experten gehen davon aus, dass das mit den Spätfolgen des Sturms "Lothar" im Jahr 1999 zusammenhängt: Weil Auerhühner sich in lichten Waldflächen wohlfühlen, haben sie sich nach dem Sturm in den verjüngten Wäldern angesiedelt. Als die Bäume wieder nachwuchsen und der Wald dichter wurde, sei der Bestand zurückgegangen, so das Landwirtschaftsministerium.
Land will Auerhuhn retten
Das Landwirtschaftsministerium setzt sich nach eigenen Angaben für den Erhalt der Vögel ein und hat den "Maßnahmenplan Auerhuhn" mit auf den Weg gebracht. Ziel sei es, in den nächsten fünf Jahren den Bestand der Auerhühner wieder zu stabilisieren. "Hierzu gehört beispielsweise die Auflichtung des Waldes, um den Lebensraum auerhuhngerechter zu gestalten", so Landwirtschaftsminister Peter Hauck (CDU) in der Mitteilung. Außerdem sollen bestimmte Abschnitte für Touristen gesperrt werden, damit die Tiere nicht gestört werden.
Allerdings kollidiert der Schutz der Auerhühner im Schwarzwald mit dem Ausbau der Windkraft, den das Land und etliche Gemeinden beschleunigen wollen.