Im Erdgeschoss vorn der neue Supermarkt, darüber 31 Wohnungen mit zwei Dachgärten für alle.

Aldi als Hausherr

Wohnen wo andere in Tübingen einkaufen

Stand
Autor/in
Bertram Schwarz
Bertram Schwarz ist Reporter für Hörfunk, Online und Fernsehen beim SWR im Studio Tübingen.

Der Discount-Riese Aldi Süd baut in Tübingen eine neue Filiale und setzt 31 Wohnungen oben drauf. Sie sollen an Studierende vermietet werden.

Die Supermarkt-Kette Aldi Süd baut in Tübingen weitere Wohnungen für Studierende. Sie entstehen über einer ebenfalls neuen Filiale. Die kleinen Wohnungen werden möbliert vermietet. Alle haben Zugang zu einem der zwei Gemeinschaftsgärten auf dem Dach.

Aldi baut in Tübingen nicht zum ersten Mal

Die Idee der Verbindung eines Supermarktes mit neuen Wohnungen entstand 2016 - und zwar ebenfalls in Tübingen auf demselben Gelände. Dort, am Südrand der Stadt, gibt es bereits einen vom Discounter an einen Drogeriemarkt vermieteten Laden mit 43 Wohnungen für Studierende darüber.

So sieht es schon jetzt über der ALDI-Filiale rund um die Wohnungen für Studierende aus: Eine Seite des breiten Hausganges ist komplett verglast, auf der anderen Seite geht es in die Wohnungen.
Alle Wohnungen über dem Supermarkt für die Studierenden haben Zugang zu einem Dachgarten.

Aldi Süd hat solche gemischt genutzten Bauten inzwischen in rund zehn Städten realisiert oder in Arbeit - etwa in Sindelfingen, Pforzheim und Nürnberg. Letztlich überall eine Win-Win-Situation: Der Discounter bekommt einen begehrten Standort und die Stadt Wohnraum. Der ist in vielen Städten seit Jahren knapp, besonders in beliebten Unistädten wie Tübingen oder Freiburg.

Leeres Zimmer mit großem Fenster und noch im Rohbau: Die Wohnungen über dem Supermarkt sind in der Regel für eine Person gedacht und richtet sich an Studierende.
Die Wohnungen über dem Supermarkt sind in der Regel für eine Person gedacht.

So sind in Tübingen nach Einschätzung der Stadtverwaltung allein 500 bis tausend neue Wohnheimplätze für Studierende nötig. Es gibt aber auch zu wenig Wohnungen für geringer bis durchschnittlich verdienende Menschen. Deshalb begrüßt die Stadtverwaltung das Bauprojekt der Supermarktkette.

Die Kombination der großflächigen Erdgeschossnutzung mit Wohnungsbau im Obergeschoss ist städtebaulich gewünscht und eine sehr sinnvolle Innenentwicklungsmaßnahme.

Leerer Supermarkt, bevor die Regale und Boxen in der ALDI-Filiale in Tübingen gefüllt werden. Darüber sollen Studierende am kommendem Jahr wohnen können.
Zwei Wochen vor der Eröffnung des neuen Supermarktes in Tübingen sind die Regale noch leer.

Der neue Supermarkt im Süden Tübingens wird in zwei Wochen am 18. Juli eröffnet. Die Wohnungen im Obergeschoss sollen Anfang nächsten Jahres bezugsfertig sein.

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