In der Dauerausstellung reckt ein ausgestopfter Rothirsch seine Schnauze den Besuchern entgegen, gegenüber plustert sich ein Uhu auf. Gestein von der Schwäbischen Alb gibt's auch zu sehen. Wer will, kann außerdem im ersten Stock ein Fossil von einem Urzeit-Krokodil bestaunen. Das Reutlinger Naturkundemuseum zieht das ganze Jahr über mit Veranstaltungen, Führungen und Aktionen viele Besucherinnen und Besucher an.
Fossilien und Gesteine von der Alb in Dauerausstellung
Der Eintritt in das Museum ist kostenlos. Herzstück ist die Dauerausstellung: Skelette von Urzeittieren, Fossilien und ausgestopfte Tiere gibt es dort zu sehen. Viele Exponate lagern in der zoologischen Sammlung des Museums. Erst letztes Jahr zog diese in die ehemalige Paketpost um. In der Ausstellung kann man einige Prachtexemplare der Sammlung bewundern.
Das "Ohmenhausener Meereskrokodil": Fast an anderes Museum verkauft
Ein Highlight der Ausstellung ist das Fossil eines Urzeitkrokodils, das vor über 100 Jahren im heutigen Reutlinger Teilort Ohmenhausen gefunden wurde. Das gut fünf Meter lange Skelett mit schmaler Schnauze und scharfen Zähnen liegt zusammengekringelt im Gestein. Eigentlich war das Fossil schon an ein Museum in Budapest verkauft. Der Naturwissenschaftliche Verein Reutlingen sorgte 1894 aber dafür, dass es dann doch in Reutlingen blieb und kaufte es für tausend Reichsmark zurück. Jetzt hängt das "Ohmenhausener Meereskrokodil" im Museum an der Wand im ersten Stock.
Buntes Programm: Kükenschlüpfen an Ostern und Wildlife-Fotos
Ob Pilzberatungen oder Landschaftsexkursionen: Der Veranstaltungskalender im Naturkundemuseum ist lang. Jeden Donnerstag bietet das Museum eine neue Themenführung an, am Freitagnachmittag gibt es ein Programm speziell für Kinder. Da werden dann etwa Insekten untersucht oder Vulkane gebaut. Außerdem gibt es immer eine wechselnde Sonderausstellung. An Ostern kann man zum Beispiel knapp drei Wochen lang Küken beim Schlüpfen zusehen und alles rund um die kleinen Tiere erfahren.
Zur Zeit können die Museumsbesucher in Reutlingen die besten Naturfotografien der Welt bestaunen. Der Wettbewerb "Wildlife Photographer of the Year", sozusagen der Oskar der Naturfotografie, macht jährlich Station in Reutlingen. Das Museum zeigt die Auswahl der besten 100 Bilder. Von bizarren Wasserwelten oder blutverschmierten Raubtieren bis zu ungewöhnlichen Landschaftsaufnahmen ist alles dabei. Seit Freitag kann die Ausstellung besichtigt werden. Sie löuft noch bis Ende Januar.
Museum kommt auch nach 25 Jahren noch gut an
Nicht nur das Jubiläum ist ein Grund zu feiern, auch die Besucherzahlen: Am 12. November kam der Millionste Besucher ins Reutlinger Naturkundemuseum, so Oberbürgermeister Thomas Keck beim Festakt zum Jubiläum der Einrichtung. Im Jahr 2020 hat die Plattform "Testberichte" das Museum in das Ranking der beliebtesten Museen Deutschlands aufgenommen. Bei einer Liste von knapp 600 Museen landete es auf Platz 41.