Banken rund um Tübingen wollen sich künftig besser vor Geldautomatensprengungen schützen. Denn es gibt immer mehr Fälle von Sprengungen. Die Volksbank hat deshalb laut einer Mitteilung ihre Geldautomaten aufgerüstet. Ihr Gebiet reicht von Herrenberg über Nagold, Rottenburg, Tübingen, Mössingen, Dornstetten und Horb.
Farbpatronen sollen Geld bei Sprengung markieren
Unter anderen habe die Volksbank in sogenannte Einfärbesysteme investiert. Damit wird das Geld bei einer Sprengung verfärbt oder markiert, damit die Täter mit der Beute nichts anfangen können oder eher gefasst werden. Mit den Systemen sollen solche Taten nicht nur erschwert werden. Es soll sich für die Täter auch nicht lohnen, das Risiko einer Sprengung einzugehen.
"Mit diesen Investitionen schützen wir nicht nur unsere Geldautomaten, Anlagen und Gebäude, sondern bewahren auch Kunden, Nachbarn und Passanten vor Schaden", heißt es in einer Mitteilung der Volksbank in der Region.
Viele Banken rüsten Geldautomaten aus
Auch andere Banken sorgen für Sicherheit. Bei der Kreissparkasse gibt es auch Geldautomaten mit Einfärbesystem. Außerdem werden vielerorts nachts die Filialen geschlossen.
Die Banken und Sparkassen arbeiten dabei eng mit der Polizei zusammen. Laut Innenministerium analysiert das Landeskriminalamt bei fast allen Geldautomaten, wie gefährdet oder riskant die Standorte sind. Mit diesen Informationen gebe es dann Sicherheitsgespräche.
Auch um die Taten aufzuklären, arbeiten viele Behörden eng zusammen. Das Polizeipräsidium Reutlingen zum Beispiel steht mit allen Sicherheitsbehörden, insbesondere dem Landeskriminalamt (LKA) im Austausch, so eine Sprecherin auf SWR-Anfrage. Beim LKA laufen demnach alle wichtigen Informationen zusammen. Außerdem übernehme es die zentralen Ermittlungen bei Geldautomatensprengungen.
Bilanz für 2024 Mehr Geldautomaten-Sprengungen in BW erwartet - bundesweit sinkende Zahlen
Baden-Württemberg scheint für Geldautomaten-Sprenger zunehmend populär zu werden. Es gibt absehbar mehr Vorfälle, während die Zahlen bundesweit sinken. Was wird dagegen getan?
Täter kommen oft aus den Niederlanden
Die Spuren der Täterinnen und Täter führen unter anderem immer wieder in die Niederlande. Dort gibt es für die Kriminellen weniger zu sprengen. In den Niederlanden geht die Zahl der Geldautomaten zurück, weil viele nur noch mit Karte zahlen. Die Automaten, die noch da sind, sind immer besser gesichert und lagern nur noch kleinere Summen.
Woher die Täterinnen und Täter der Sprengungen in der Region kommen, kann das Polizeipräsidium Reutlingen nicht verraten. Grundsätzlich ermittle die Polizei in alle Richtungen - unter anderem auch, dass Verdächtige aus den Niederlanden oder aus anderen Ländern kommen. Über aktuelle Verfahren will eine Sprecherin allerdings nichts preisgeben.