Vereine gründen eigene Liga

Widerstand gegen neue Reform im südbadischen Kinderfußball

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David Zastrow
David Zastrow

Gegen die Kinderfußball-Reformen des südbadischen Fußballverbandes formiert sich Widerstand. Einige Vereine lassen ihre E-Jugend-Mannschaften nun in einer eigenen Liga spielen.

14 Vereine haben eine eigene Liga gegründet. Das teilte der VFR Merzhausen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) in einem Vereinsschreiben mit, das dem SWR vorliegt. Die sogenannte "E-Jugend-Spaß-Erhaltungsliga", kurz "ESEL", soll ein "störrischer Gegenentwurf" zu den Reformen im Kinderfußball sein, heißt es darin. In den zwei Staffeln spielen die Kinder nach den alten Regeln - Sieben gegen Sieben auf zwei Tore, mit Saison-Tabelle.

Der Wettbewerb mit weniger Toren bringe mehr Spaß, Emotionen und Spannung. Das würden auch die Kinder so sehen, meint der Abteilungsleiter Fußball des VFR Merzhausen (Bezirk Freiburg), Wolfgang Weyers. Seine Kritik: Nach den neuen Regeln würden zu viele Tore fallen. Die Folge: weniger Emotionen, weniger Jubel. Die Reform sei eine "schlimme Fehlentscheidung", sagt Weyers.

SWR-Reporter David Zastrow berichtet in den Regionalnachrichten über die Lage im südbadischen Kinderfußball.

Südbadischer Fußballverband wehrt sich gegen Reform-Kritik

Der südbadische Fußballverband (SBFV) sieht das anders und hält dagegen. "Wir wollen das ´drop-out´ verhindern", sagt Jugendfußball-Experte Tobias Barth vom SBFV. Das heißt, der Verband will mit der Reform die negative Entwicklung stoppen, dass immer mehr Kinder aus den Vereinen austreten, weil sie zu wenig Spaß am Fußball haben, da sie kaum Ballkontakte bekommen.

In Zukunft sollen die knapp zehnjährigen Kinder auf vier kleinen Plätzen gleichzeitig spielen. Auf einem Doppelfeld Drei gegen Drei auf vier Mini-Tore und auf dem anderen Doppelfeld Fünf gegen Fünf auf zwei Jugendtore - ohne Saison-Tabelle. "Der Aufwand lohnt sich für die Kinder", glaubt Barth. Man müsse den Wettkampf-Charakter im Erwachsenenbereich ohnehin vom Kinderfußball unterscheiden. Mit den intensiven Kleinfeld-Spielformen seien die Kinder total ausgelastet. "Nach dem Spiel sind sie total platt und glücklich", so Barth weiter, der auf positive Rückmeldungen nach den Pilotspieltagen verweist.

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