Die Trauben der diesjährigen Weinlese in Südbaden sind fast alle eingefahren. Zeit für eine erste Bilanz. Die Erntemenge fällt in diesem Jahr deutlich niedriger aus als im Vorjahr. Einige Winzer berichten von mehr als 50 Prozent Einbußen. Mit der Qualität sind sie aber zufrieden.
Holger Klein, Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, über die diesjährige Weinlese:
Regen und Frost setzen Winzern in Südbaden zu
In den badischen Weinbaugebieten wurden 2024 fast zwölf Prozent weniger Weintrauben geerntet als im Vorjahr. Das schätzt das Statistische Bundesamt. Nach Angaben der Behörde sind die Einbußen in Baden noch massiver als im gesamten Bundesgebiet (minus fünf Prozent).
Der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Holger Klein, bilanziert: "Es war ein anstrengendes und arbeitsreiches Jahr für die Winzer." In Nordbaden und in der Ortenau sei an einigen Orten wegen Frostschäden sogar mehr als die Hälfte der Ernte ausgefallen. Heißt: Breisgau und Markgräflerland seien vom Frost weitestgehend verschont geblieben, aber in der gesamten Region habe es viel Regen gegeben - und damit auch Pilzkrankheiten und Fäulnis, so der Verband.
Gute Qualität dank kühler Nächte
Mit der Qualität des Weinjahrgangs 2024 sind die Winzerinnen und Winzer aber zufrieden. "Wir haben tolles Lesegut in den Keller gebracht", freut sich Christian Schätzle in einer Mitteilung vom Badischen Winzerkeller, einem Verbund von Winzergenossenschaften mit Sitz in Breisach (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).
Laut Klein vom Badischen Weinbauverband ist die hohe Qualität dem schönen Wetter im August zu verdanken und den kühlen Nächten während der Lese im Oktober. Die hätten dafür gesorgt, dass die Weintrauben fruchtig und aromatisch werden und sich Fäulnis nicht weiter ausbreitet. Er fügt hinzu, dass der Wein dieses Jahr einen eher geringen Alkoholgehalt habe, im Unterschied zu den Jahrgängen mit heißeren Sommern.