Der neue Chef der Lörracher Kreiskliniken wurde am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit der Lörracher Landrätin und den Fraktionsspitzen des Kreistags vorgestellt. Außerdem wurde bekannt, dass zum Jahresende zudem Geschäftsführer Thorsten Stolpe, der für den Neubau des Zentralklinikums verantwortlich ist, die Kliniken verlässt.
Häufiger Wechsel an der Spitze der Kreiskliniken
In etwas mehr als einem Jahr verlieren die Lörracher Kreiskliniken damit sechs Mitglieder ihrer mehrköpfigen Geschäftsleitung. Das sorgt für Unsicherheit in der Belegschaft, sagt Udo Lavendel, der in Lörrach seit Mai Restrukturierungsmanager ist und ab nächstem Monat Chef der Kreiskliniken wird. Lörrachs Landrätin Marion Dammann hat ihm die Aufgabe, Ruhe in die Kliniken zu bringen, mitgegeben und die Zusage, ihm eine langen Leine zu lassen.
Für die Dauer seines Vertrages in Lörrach bis Ende 2024 bleibt Lavendel bei der Managementberatungsfirma consus.health angestellt. Er will Vertrauen zurückgewinnen und die hohe Zahl der Honorarkräfte reduzieren, die die Kliniken rund das Doppelte kosten wie eine fest angestellte Kraft.
Umstrukturierung kommt auf den Prüfstand
Die zur Umstrukturierung bereits getroffenen Entscheidungen stellt Lavendel auf den Prüfstand. Darüber soll der Aufsichtsrat der Kliniken am 21. Juli entscheiden. Was das für die ursprünglich geplanten Verlagerungen von der Klinik in Schopfheim zur Klinik nach Rheinfelden bedeutet, die für viel Protest gesorgt hatte, lässt Lavendel noch offen: "Wir überprüfen das jetzt. Was aber nicht heißen soll, dass das Verfahren per se gestoppt ist. Wenn wir Umzugsszenarien vor dem Klinikzentralbezug finden, die zu besseren, schnelleren Ergebnissen kommen, werde ich aus unternehmerischer Sicht die vorschlagen."
Die Lörracher Kreiskliniken machen wegen der Krankenhausfinanzierung, wie viele andere Kliniken in Deutschland, hohe Defizite. Der Landkreis Lörrach gibt seinen Kliniken als Gesellschafter deshalb Finanzspritzen in Millionenhöhe.