Die Gewerkschaft ver.di hat ihre Warnstreiks im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post AG am Freitag in Südbaden ausgeweitet. Wieder müssen Kundinnen und Kunden der Deutschen Post AG auf ihre Zustellungen warten. In Freiburg und Emmendingen werden diese bestreikt, die Post rechnet mit mehr als 50 Prozent Ausfällen in der Paket- und Briefzustellung. "Seit 4 Uhr haben wir begonnen wichtige Bereiche der Zustellung und die Zustellung in der kompletten Post-Niederlassung Freiburg zu bestreiken," heißt es in einer Mitteilung von ver.di Südbaden.
Streik im Paketzentrum Lahr in der Nacht beendet
Die zweite Warnstreikwelle wurde um 1 Uhr 30 im Paketzentrum Lahr beendet, heißt es von der Geschwerkschaft. Seit Donnerstag finden bereits Warnstreiks statt. Seit der Frühschicht am Donnerstag gibt es in Baden-Württemberg Arbeitsniederlegungen mit dem Schwerpunkt in der Brief-, Paket- und Verbundzustellung und auch in Paketzentren, heißt es von der Dienstleistergewerkschaft ver.di. Mit der zweiten Welle der Warnstreiks fordert sie für die Tarifbeschäftigen 15 Prozent mehr Lohn.
In Villingen-Schwenningen gingen bereits am Donnerstagmorgen 46 Beschäftigte eines Zustellstützpunktes der Post AG in den Streik. "Es wissen alle, dass es dem Konzern richtig gut geht. Über acht Milliarden Euro Gewinn," sagte Branka Ivanisevic von ver.di, die den Warnstreik in Villingen-Schwenningen begleitet hatte. "Die Beschäftigten tragen das auf ihrem Rücken."
Ver.di will Druck auf den Weltkonzern ausüben
Am frühen Donnerstagnachmittag hatte die Gewerkschaft dann die Warnstreiks in Südbaden ausgeweitet. Neben den Briefzentren in Offenburg und Freiburg wurde auch das Paketzentrum in Lahr bestreikt. Hier traten insgesamt rund 100 Tarifbeschäftigte - viele aus Osteuropa - in den Ausstand.
Dem Milliardengewinn eines Weltkonzerns gegenüber stünden Menschen, die den ganzen Tag für 12,60 Euro die Stunde arbeiten, argumentiert ver.di Baden-Württemberg in der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Post AG. In diesem Niedriglohnsektor seien 15 Prozent mehr Lohn nicht unrealistisch.
Auch in den Regionen Stuttgart, Zollernalb, Reutlingen und in der Metropolregion Rhein-Neckar gab es Warnstreiks. Die nächsten Verhandlungen in der Tarifrunde stehen am 8. und 9. Februar 2023 an.