Ehemalige Studentinnen erheben schwere Vorwürfe gegen die Uni Basel wegen sexueller Belästigung durch einen Professor, der seine Machtposition ausgenutzt haben soll.
Vom Professor sexuell belästigt und dazu von der Uni im Stich gelassen: Die Anschuldigen ehemaliger Studentinnen wiegen schwer, so auch die von Petra F. Die frühere Doktorandin möchte ihren echten Namen nicht preisgeben. An der Uni Basel wollte sie ihre akademische Karriere starten, doch es kam anders. 2018 brach sie nach sieben Jahren ihr Doktorat ab - wegen sexueller Belästigung durch einen Professor.
Die Uni weigerte sich zunächst, einen Untersuchungsbericht zu den Vorfällen herauszugeben. Doch das Schweizer Fernsehen (SRF) erstritt den Bericht vor Gericht. Darin steht, der Professor habe seine Macht missbraucht. Er nutzte seine Stellung als Doktorvater, um die Doktorandin Petra F. zu sexuellen Handlungen zu drängen. Sie brach daraufhin den Kontakt ab, was schwerwiegende Folgen hatte: Er lud sie nicht mehr zu Tagungen ein und ignorierte sie systematisch.
Die Uni Basel erteilte dem Professor eine Abmahnung; bei Wiederholung droht ihm die Kündigung. Trotzdem betreut er weiterhin Doktorandinnen. Die Uni hat ihr Vorgehen bei sexueller Belästigung überarbeitet, äußerte sich jedoch nicht vor der Kamera.