Eigentlich sind die Sopranistin Yuliia Tymakova und ihre Kollegin, ihr Kollege auf den großen Bühnen der Ukraine zu Hause, etwa in der Nationaloper Odessa. Doch für eine kleine Konzert-Reihe zieht sie es in südbadischen Dorfkirchen. Ihr Ziel: Spenden für ihr Heimatland sammeln.
Katholisches Netzwerk übernahm die Organisation
Geplant werden musste die Konzert-Reihe unter hohem Zeitdruck. Denn lange blieb unklar, wann die Ausreise der Opern-Stars aus dem Kriegsgebiet klappt. Möglich machte es schließlich Michael Kiffe, Diakon in Kandern-Istein. "Ich habe mein persönliches Netzwerk als Diakon aktiviert," erklärt Michael Kiffe. Er schrieb Kirchengemeinden in ganz Südbaden an. Nicht überall stieß er auf Begeisterung. Man habe doch schon so viel für die Ukraine unternommen, bekam er oft zu hören. Neun Konzert-Termine aber konnte er arrangieren.
Spenden für die Ukraine: Stromgeneratoren und Verbandsmaterial
Die Stromausfälle in Odessa seien für Krankenhäuser und Kindergärten ein Riesenproblem, erzählt die Sopranistin Yuliia Tymakova. Aber auch Binnenflüchtlinge in der Ukraine wollen sie mit den Spenden unterstützen und Verbandsmaterial für verletzte Soldaten kaufen.
In einer Woche Rückkehr ins Kriegsgebiet
Bei ihren Auftritten tragen die Sopranistin Yuliia und der Tenor Oleksandr ukrainische Trachten: weiße Blusen mit rot-schwarzen Stickereien. Rot stehe für Liebe, Schwarz für Traurigkeit, erklärt Yuliia. Ukrainische Kultur, ukrainische Musik, auch für sie selbst sei das alles wichtig, um durchzuhalten. In einer Woche kehren sie zurück in den Krieg. Hoffentlich mit vielen Spenden aus Südbaden.