Regen und Temperaturen unter 20 Grad haben die Menschen in Freiburg nicht davon abgehalten, die Parade zum Christopher Street Day (CSD) zu feiern. Nach Polizeiangaben sind nach dem Start rund 12.000 Menschen in der Parade mitgezogen, weitere 12.000 seien gekommen, um sich das bunte Spektakel vom Straßenrand anzuschauen, so ein Polizeisprecher. Die Veranstalter gehen sogar davon von aus, dass am späten Nachmittag rund 17.000 Menschen im Zug unterwegs waren.
"Das Wetter wurde immer besser - so sind immer mehr Leute dazu gekommen", sagt CSD-Organisator Ronny Pfreundschuh. Der Regen habe eigentlich thematisch ganz gut gepasst: "Die politische Wetterlage ist ja gerade auch alles andere als gut."
Ein Meer aus Regenbogen-Regenschirmen
Trotz Regen waren die Menschen bei der Kundgebung auf dem Platz der alten Synagoge in guter Stimmung: Bunte Regenschirme - soweit das Auge reicht. Rednerinnen und Redner riefen zu mehr Toleranz auf: "Gerade jetzt, wo rechte Parteien in Deutschland, Europa und der Welt so große Erfolge haben, müssen wir weiter für die Rechte von allen Menschen kämpfen, dass alle in Freiheit leben können." Der CSD in Freiburg wollte in diesem Jahr bewusst ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen.
Das waren die schönsten Outfits beim CSD in Freiburg 2024:
Eine Parade aus tanzenden Menschen
Kurz nach Kundgebung wurden die Musikanlagen auf den bunten, teils glitzernden Wagen angeworfen. Die Bässe wummerten durch die ganze Innenstadt. Tanzend setzte sich die Masse schließlich in Bewegung. Wenig später ließ der Regen nach. Immer mehr Menschen schlossen sich der Parade an und liefen feiernd hinter den Wagen her. Die Stimmung war ausgelassen - eine laufende Party, in der ganzen Innenstadt. Auf den größeren Wagen tanzten die Leute so heftig, dass es gewaltig wackelte. Am Straßenrand standen viele Menschen mit Smartphones in der Hand und hielten die bunten Wagen, die ausgefallenen Outfits und die feiernde Masse fest.
Botschaften des Chrisopher Street Day sind politisch
Trotz Partystimmung: Die politischen Botschaften des CSD wurden in der gesamten Parade deutlich: "Für queere Rechte = gegen Rechts" stand auf einem großen Banner. Eine Frau hielt ein pink-lila Schild hoch: "Lieb doch wen du willst." In Regenbogen-Farben stand auf einem Transparent: "Die Zeiten gendern sich." Eine Frau mit braunen Locken und Glitzer im Gesicht sagte: "Ich habe dieses Jahr meine tolle Frau geheiratet - ich bin hier, um für uns und für unsere Rechte zu kämpfen."
Parade verläuft friedlich
Auf dem Höhepunkt der Parade sagt der Organisator: "Wir sind sehr zufrieden." Die Menschen seien friedlich geblieben. Es habe nur ein paar wenige Zwischenfälle, wie Beleidigungen, am Rande der Parade gegeben. Nach dem Umzug war noch eine Kundgebung und Live-Musik geplant. Am Abend eine After-Party. Mit den Einnahmen von dort soll sich der CSD finanzieren.