Die Trüffel-Pioniere von damals feiern Jubiläum: Zehn Jahre alt wird der "Verband für Trüffelanbau und -nutzung in Deutschland" mit Sitz in Schallstadt bei Freiburg. Der Verband berät Trüffelplantagen-Besitzer in ganz Deutschland. Zum Beispiel Andrea Braun und Tino Schneider. Sie besitzen eine Plantage am Kaiserstuhl.
Die Gastronomie wartet auf badische Trüffeln
Sie gehörten zu den ersten, die Trüffelbäume pflanzten. Jetzt, nach gut 10 Jahren, sollte es eigentlich reichlich Ernte geben. Fast täglich suchen Tino Schneider und Andrea Braun ihre Plantage ab. Doch diesen Herbst finden ihre Trüffel-Hunde vor allem Mauselöcher. Das enttäuscht auch ihre Kundschaft, die Gastronomen, denn jetzt im Herbst sei "große Trüffelzeit", erzählen die beiden Trüffel-Pioniere im SWR-Interview.
Rekord-Ernte im Juli
Die beiden Trüffelbaumpioniere pflanzten zusammen mit Freunden vor gut 10 Jahren mehrere Hundert Bäumchen. "Das war damals aus einer Weinlaune heraus", erzählt Tino Schneider. Diesen Juli, eigentlich zu früh, gab es dann überraschend eine Rekord-Ernte. "Das war Wahnsinn", strahlt Andrea Braun. Einmal habe sie "fast ein Kilo an einem Baum aus der Erde geholt."
Ernüchternder Herbst für Trüffelbauern
Plötzlich fängt Trüffelhündin Kara wie wild an zu graben. Andrea Braun nimmt einen golfball-großen Trüffel aus ihren Pfoten. Bei diesem einen Trüffel wird es an dem Tag jedoch bleiben. Markus Mayer vom Trüffelverband zufolge gehören Rückschläge dazu. Dieser Herbst bleibe für alle Trüffelanbauer hinter den Erwartungen zurück. Im Verband sei das gerade ein viel diskutiertes Thema, sagt Mayer. Auch der Klimawandel beschäftigt die Trüffelgemeinde. Und die Frage: Wie muss eine Bewässerung aussehen? In Deutschland gibt es eine Trüffelanbaufläche von rund 600 Hektar, so Markus Mayer vom Trüffelverband. Gemeinsam wolle man sich im Rahmen der Trüffel-Tagung in Freiburg an diesem Wochenende auch Anbauflächen mit Bewässerungsanlage anschauen. Der Verband lebe vom Erfahrungsaustausch, so Mayer weiter.
Trüffelsuche: weniger Geschäft als Abenteuer
Die Ausbeute an diesem Tag: Ein Trüffel. Die zehnfache Menge könnte der Gastronom Kenan Rushiti aus Kirchzarten (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) in seinem Restaurant verarbeiten. Dennoch: Von der Qualität ist er schon mal überzeugt.
Bis er badische Trüffel verlässlich auf seine Speisekarte setzen kann, könnte es noch ein Weilchen dauern. Andrea Braun und Tino Schneider bleiben aber optimistisch. Sie sehen die Trüffelsuche weniger als ein Geschäft, sondern vielmehr als ein Abenteuer.