Über einen Zeitraum von etwa einem Jahr hat der jüdische Kalligraph Boruch Lamdan, der sogenannte Sofer, das heilige Schriftstück mit einem Gänsekiel von Hand geschrieben. Eine besonders ehrenvolle Aufgabe im jüdischen Glauben. Auf diesem Weg wurden die fünf Bücher Moses mit insgesamt 304.805 hebräischen Buchstaben auf die Pergament-Rolle übertragen.
Torarolle wird vor Ort vollendet
Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie mit Musik und Tanz wurde die neue Torarolle durch die israelitische Kultusgemeinde Rottweil/Villingen-Schwenningen in der Rottweiler Synagoge in Empfang genommen. Der jüdischen Tradition entsprechend werden neue Torarollen unvollendet an die Synagoge gegeben und dann vor Ort fertig geschrieben.
Die letzten zwölf Buchstaben des fünften Buchs Moses werden dann im Rahmen einer Feierstunde mit Unterstützung von Rabbiner, Toraspender und bedeutenden Persönlichkeiten vollendet. In der Rottweiler Synagoge wurde diese Ehre Moshe Flomenmann, dem Landesrabbiner von Baden mit Unterstützung des Sofer zuteil. Die Torarolle zählt zu den wichtigsten Besitztümern einer Gemeinde.
Letzte Torarollen kamen 2012
Bei diesem feierlichen Anlass waren neben lokalen Politikerinnen und Politikern unter anderem auch der Landesrabbiner von Baden, Moshe Flomenmann, der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, Rami Suliman, und Landtagsvizepräsident Daniel Born anwesend.
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Israelitischen Kultusgemeinde Rottweil/Villingen-Schwenningen hatte die Synagoge zuletzt im Jahr 2012 gleich zwei neue Torarollen bekommen und in feierlichem Rahmen vollendet.