Skiinfrastruktur soll ausgebaut werden

NABU kritisiert Pläne für Skitourismus auf dem Feldberg

Stand

Der NABU Hochschwarzwald lehnt den geplanten Ausbau einer Skiinfrastruktur auf dem Feldberg ab und zieht Konsequenzen: Er zieht sich vom Runden Tisch über die Zukunft des Feldbergs zurück.

Der Naturschutzbund (NABU) Hochschwarzwald hat bekanntgegeben, dass er sich vom "Kleinen Runden Tisch Feldberg" zurückzieht. Der Runde Tisch wurde im vergangenen Jahr 2022 gegründet. In diesem Kreis sollten alle Beteiligten zur Feldbergentwicklung der kommenden Jahre Stellung nehmen. Doch der NABU hält den "Masterplan Feldberg 2030" für fragwürdig.

Feldberg: 60 Millionen Euro für Skiinfrastruktur

Die Gemeinde Feldberg setzt weiterhin voll auf den Skitourismus. Weil die Winter aufgrund des Klimawandels milder werden, sollen mehr Schneekanonen zum Einsatz kommen. Da diese für die Schneeproduktion Wasser brauchen, soll außerdem ein 180.000 Kubikmeter großes Wasserspeicherbecken entstehen. Die Projekte sollen mit Steuermitteln finanziert werden. Kosten: mehr als 60 Millionen Euro. Die Gemeinde Feldberg zählt zu den höchstverschuldeten Gemeinden im Land.

Keine Unterstützung vom Land

Auch von den Ministerien für Umwelt, Finanzen und Wirtschaft kommt keine weitere finanzielle Hilfe. "Es ist keine Förderung für einen weiteren Ausbau der Skiinfrastruktur im Land BW zu erwarten", heißt es. Grund für die Ablehnung sei die Verpflichtung, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten. Die Landesregierung habe bereits 2004 das Skitourismussegment auf den Klimawandel und die damit einhergehenden Probleme aufmerksam gemacht. Tenor war und sei noch immer, sich auf ein Konzept Ganzjahrestourismus zu konzentrieren. Das sei im "Masterplan Feldberg 2030" nicht geschehen.

NABU: Ausbau der Skiinfrastruktur unmöglich

Das sieht der NABU Hochschwarzwald ganz ähnlich. "Ein 'Weiter so' mit massivem Ausbau von Lift- und Beschneiungsanlagen (...) am Feldberg ist weder finanzierbar noch im Sinne des Klimawandels sinnvoll", heißt es in einem Schreiben. Der kürzlich veröffentlichte Waldschadensbericht unterstreiche das nochmal.

Ein Argument für einen Ausbau des Skitourismus sei laut NABU, dass man eine Verantwortung für die heimischen touristischen Betriebe habe. Dem entgegnet NABU, dass es stattdessen hilfreicher wäre, die lokale Infrastruktur wie Straßen und ÖPNV mit öffentlichen Geldern zu fördern. Am "Kleinen Runden Tisch Feldberg" habe es aber keine Kompromissbereitschaft gegeben, weshalb der NABU keine Grundlage mehr für ein gemeinsames Gremium sieht.

Feldberg-Ranger: Mehr Ruhe und Sachlichkeit notwendig

Achim Laber ist Naturschutzwart am Feldberg. Er beteiligt sich am "Kleinen Runden Tisch". Für dessen Zukunft wünscht er sich, dass "in die ganze Diskussion mehr Ruhe und Sachlichkeit einkehrt."

Mehr über den Feldberg

Feldberg

Frustrierende Wintersaison 2022/23 Feldberg muss sich auf Winter mit wenig Schnee einstellen

Die Wintersaison 2022/23 auf dem Feldberg war frustrierend für alle, die Wintersport betreiben oder damit ihr Geld verdienen.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR Fernsehen BW

Feldberg

Heimische Hölzer und Schindelfassade Bergwacht Schwarzwald baut neue Rettungswache am Feldberg

Die Bergrettungswache Feldberg ist die wichtigste ihrer Art in Baden-Württemberg. Jetzt soll sie größer und moderner werden - denn die Einsätze nehmen zu.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Stand
Autor/in
SWR

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.