Was ist ein guter Verkäufer? Das ist jemand, der einem Schwarzwälder Bauern eine Melkmaschine verkauft, obwohl es noch keinen Strom gibt auf seinem Hof. Und dabei einen so hohen Preis erzielt, dass der Bauer seine zwei letzten Kühe verkaufen muss. Dieser Witz ist mir in den Sinn gekommen, als die Hochschwarzwald-Touristik ihre neue Hochschwarzwald-App vorgestellt hat. Eine App für eine Region, in der ich außerhalb der Ortschaften in der Regel ein so schlechtes Netz habe, dass ich vielleicht gerade mal telefonieren kann – wenn überhaupt.
Also: Glückwunsch an das Unternehmen, das es geschafft hat, eine App in eine Region zu verkaufen, wo in der Regel das kleine "E" für Edge die Übertragungsgeschwindigkeit anzeigt. Das reicht durchaus für ein wackeliges Telefongespräch vom Raimartihof nach Hause – für mehr aber nicht. Dabei gäbe es doch wirklich wichtigere Themen für das touristische Management einer Region. Zum Beispiel, dass der letzte Bus auf dem Feldberg, wie unlängst geschehen, Skifahrerinnen und Skifahrer einfach stehen lässt, die nach einem langen Skitag wieder runter ins Tal wollen. Das sei ein schwieriges Thema, heißt es bei der Hochschwarzwald Touristik GmbH. Ja. Seit Jahren. Und eben nicht nur mit einer App zu lösen.