Ärztemangel und die Folgen

Zu wenig Kinder- und Jugendärzte im Kreis Waldshut: Keine Bereitschaft mehr am Wochenende

Stand
Autor/in
Petra Jehle
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Im Kreis Waldshut gibt es zu wenig Kinder- und Jugendärzte, daher wird die Wochenendbereitschaft nach Lörrach verlagert. Die Versorgungslücken im Kreis werden immer größer.

Am Wochenende und an Feiertagen wird es im Landkreis Waldshut künftig keinen Bereitschaftsdienst von Kinder- und Jugendärzten mehr geben. Eltern mit kranken Kindern müssen außerhalb der Praxiszeiten vom 8. Januar an in den Nachbarlandkreis Lörrach fahren.

Zentrale Anlaufstelle: Notfallpraxis des Elisabethen-Krankenhauses in Lörrach

Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Wüttemberg (KVBW) spricht von einer dringend notwendigen Entlastung der Kinder- und Jugendärzte. Ziel sei es, die Regelversorgung unter der Woche zu stärken. Deshalb würden die Bereiche Lörrach und Waldshut fusioniert. Eltern kranker Kinder müssen künftig die zentrale Anlaufstelle anfahren: Das ist die Notfallpraxis des Elisabethen-Krankenhauses in Lörrach. Diese ist an Wochenenden und Feiertagen von 10 Uhr bis 15 Uhr geöffnet. Außerhalb der Sprechzeiten unter der Woche wird der Bereitschaftsdienst unter den Ärzten in den beiden Landkreisen aufgeteilt. Welche Praxis zuständig ist, kann unter der Telefonnummer 116117 erfragt werden. Die KVBW betont, dass die Notfallpraxen nur als Überbrückung dienen und keine reguläre Behandlung in einer Kinderarztpraxis ersetzen soll.

Notfallversorgung im Kreis Waldshut verschlechtert sich

Nach der Schließung der Notfallambulanz in Bad Säckingen (Kreis Waldshut) im Herbst vergangenen Jahres ist dies ein zweiter deutlicher Einschnitt in der ärztlichen Versorgung im Kreis Waldshut, weshalb Landrat Martin Kistler (parteilos) eine weitere Belastung des Rettungsdienstes fürchtet. Er habe vergeblich versucht, in die Pläne miteinbezogen zu werden, so Kistler auf SWR-Anfrage.

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Landrat Kistler befürchtet weitere Belastung des Rettungsdienstes

Die Einzelheiten des neuen Konzepts zum Kindernotdienst kenne er leider nicht, so Landrat Kistler. Es sei nachvollziehbar, dass die Kinderärzte dringend entlastet werden müssten, es bestehe jedoch die Gefahr, dass durch den Wegfall des Kindernotdienstes der Rettungsdienst des Landkreises Waldshut verstärkt ausrücken muss. Er hätte sich gewünscht, dass zumindest eine telefonische Anlaufstelle oder ein digitaler Beratungsdienst für Eltern mit kranken Kindern eingerichtet worden wäre. Der Kreis will nun mit den Kinderärztinnen und -ärzten vor Ort sprechen und danach erneut das Gespräch mit der KVBW suchen.

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