Es war ein spannender Abend in Neustadt an der Weinstraße: Fünf Kandidatinnen standen im Finale zur Wahl der 75. Deutschen Weinkönigin. Vor großem Live-Publikum mussten die Titel-Anwärterinnen ihre Weinkenntnisse sowie ihre rhetorischen und kommunikativen Fähigkeiten in Einzelauftritten und bei Teamaufgaben unter Beweis stellen. Mit dabei: auch die Badische Weinkönigin, Jessica Himmelsbach aus Heitersheim (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Die 28-Jährige wurde mit Lea Baßler aus der Pfalz zur neuen Weinprinzessin gekürt. Neue Deutsche Weinkönigin ist Eva Brockmann aus Franken. Die bisherige Amtsinhaberin Katrin Lang nahm in Neustadt Abschied.
Heitersheimer Bürgermeister ist "mega stolz"
Es wäre eine kleine Sensation gewesen: Jessica Himmelsbach hätte nach Sina Erdrich und Katrin Lang zum dritten Mal in Folge die Krone der Deutschen Weinkönigin nach Baden entführen können. Doch am Ende hat es nicht ganz gereicht. Christoph Zachow, Bürgermeister von Heitersheim, ist mit dem Abschneiden von Jessica Himmelsbach dennoch sehr zufrieden. "Mega stolz" sei er. Jessica werde eine tolle Botschafterin für den deutschen Wein sein, so Zachow weiter.
Auch der Präsident des Badischen Weinbauverbands, Rainer Zeller, fand nur positive Worte. "Wir können sehr stolz sein, dass Jessica in die Endrunde gekommen ist", sagte Zeller nach der Wahl in Neustadt an der Weinstraße.
Fangemeinde aus Heitersheim war in Neustadt dabei
Allein ist die 28-jährige Badische Weinkönigin Jessica Himmelsbach beim Finale nicht gewesen. Im Fanbus reisten Familie und Freunde samt Heitersheimer Bürgermeister nach Neustadt. Die gelernte Winzerin dankte all ihren Unterstützerin und widmete ihr erstes Glas Wein ihrem ganzen Team aus Freunden und Familie, die sie bis zum Titel der Deutschen Weinprinzessin getragen hätten.
Fünf Frauen standen im Finale zur Wahl der Deutschen Weinkönigin
Ingsgesamt fünf Bewerberinnen standen im Finale. Die Badische Weinkönigin trat gegen die Weinköniginnen aus verschiedenen Anbaugebieten, darunter Sarah Röhl von der Mosel und Lea Baßler aus der Pfalz. Außerdem qualifizierten sich Eva Brockmann aus Franken sowie Katja Föhr aus dem Rheingau. Die jungen Frauen hatten beim Vorentscheid in Einzelauftritten und bei Teamaufgaben ihr Fachwissen zeigen und Fragen rund um die Weinbereitung, den Anbau und das Weinmarketing verständlich beantworten müssen - auch in englischer Sprache.
Das waren die Aufgaben am Krönungsabend
Bei einer Blindverkostung sollten die fünf Kandidatinnen die Rebsorte und das Anbaugebiet eines Weines herausschmecken. Allerdings war es keiner von ihnen gelungen, die Weine richtig zu bestimmen. Macht nichts! Denn selbst die Weinexpertin Romana Echensperger lag als Master of Wine bei ihrer Verkostung daneben. "Blindverkostungen machen demütig", meinte Echensperger danach lachend.
Als Teamaufgabe sollten die fünf Kandidatinnen große gerahmte Fotografien früherer Weinköniginnen in die richtige chronologische Reihenfolge bringen. Und auch Wissensfragen mussten die Kandidatinnen als Team beantworten. Im Rhetorikspiel wurde ihre Redegewandtheit getestet. Jede musste 45 Sekunden lang zu einem vom Publikum ausgewählten Thema eine Rede halten.
Wahl der Deutschen Weinkönigin seit 1949
Die Deutsche Weinkönigin wirbt seit 1949 für die Branche. Bis 1999 galten die Bedingungen, dass die Kandidatinnen ledig sein und aus einer Winzerfamilie stammen mussten. Insgesamt gibt es in Deutschland 13 Weinanbaugebiete, das größte ist Rheinhessen vor der Pfalz. Etwa ein Achtel des Weins aus deutschem Anbau geht in den Export, dies waren im vergangenen Jahr 118 Millionen Liter. Die künftige Weinkönigin, sowie die Weinprinzessinnen, repräsentieren im Auftrag des Deutschen Weininstitutes die rund 15.000 deutschen Winzerinnen und Winzer ein Jahr lang bei vielen Anlässen im In- und Ausland.