14 Kilometer Stau am Samstagmorgen – Geduld brauchten die Autofahrer am Gotthard-Tunnel auf ihrem Urlaubsweg. "Dann warten wir halt ein bissle", meint Jürgen Huber aus Lörrach. Und Nicole Moschinski ist stimmungsmäßig gut vorbereitet: "Wir starten da mit guter Laune rein, mit guter Musik und dann läuft das schon." Denn Mittags flaut der große Stau meist wieder ab. So auch diesmal: Nach etwa drei Stunden geht’s hinein in den Tunnel. Die Gotthard-Strecke ist die wichtigste Nord-Südverbindung durch die Schweiz. Und am stau-anfälligsten Wochenende des Jahres ist sie erwartungsgemäß besonders stark befahren.
Die Taktiken der Urlauber für einen (verkehrsmäßig) flüssigen Urlaubsstart sind dabei sehr unterschiedlich. Yassin Abu-Led aus Waldshut-Tiengen wollte eigentlich um fünf Uhr losfahren, doch seine Tochter weigerte sich. Viel zu früh! Matthias Schneider hingegen meidet den langen Gotthard-Tunnel. Er fährt lieber über den Gotthard-Pass, denn "der Tunnel mit dem Gegenverkehr, das gefällt mir nicht".
Die Schweizer versuchen, Staus vorherzusehen und zu verhindern
In der Verkehrszentrale am Vierwaldstätter-See zeigen dutzende große Bildschirme an der Wand den aktuellen Verkehr an. Die Kantonspolizei Uri regelt von hier aus die einzelnen Straßen. Kommandant Thorsten Imhof erklärt, dass das System ihnen zeigt, wann und wie der Verkehr kommt. So versuche man die Urlaube so staufrei wie möglich durch den Gotthard-Tunnel zu schleusen. Den Stau mehrere Tage im Voraus zu berechnen, das könne das System aber auch nicht.
San Bernardino-Route oder Brenner-Pass als Alternativen nutzen
Für einen gelungen Urlaubsstart empfiehlt die Schweizer Polizei, auch die Alternativrouten zu nutzen. Das ist zum Beispiel die wieder befahrbare San Bernardino-Route oder der Brenner-Pass. Ein denkbar schlechter Start in den Urlaub könnte der 1. August sein. Denn da ist in der Schweiz Nationalfeiertag - und noch mehr los auf den Straßen.