Insgesamt rund 30 Mitarbeitende, Betriebsräte und ver.di-Mitglieder haben sich vor dem Eingang des ehemaligen Karstadt-Hauses in Freiburg versammelt. Mit Plakaten und Fahnen unterstützten sie ihre zentrale Forderung: Zurück zum vollen Gehalt und dem Flächentarifvertrag. Nach der Kundgebung wollen sie diese außerdem bei einer Betriebsversammlung durchbringen.
Der Fernsehbeitrag zum Nachschauen:
Mehr Lohn - zurück zum Flächentarifvertrag
Die Demonstrierenden wollen wieder die Einhaltung des Flächentarifvertrages. Hintergrund ist, dass sie seit zwei Jahren im Durchschnitt auf rund 5.500 Euro pro Person im Jahr verzichten, damit die Warenhauskette bestehen bleibt. Teil der Vereinbarung war, dass im Falle einer Insolvenz ihr Gehalt wieder aufgestockt wird. Doch der Konzern verweigert das nun. Für die Mitarbeitenden würde das weniger Arbeitslosengeld bedeuten, sollte ihr Haus geschlossen werden - und letztlich auch weniger Rentenanspruch.
"Das Problem ist, dass ganz oben Leute sitzen, die ihr Handwerk nicht richtig machen", sagt ein Mitarbeiter, der lieber anonym bleiben möchte. "Der Fisch stinkt vom Kopf." Es würden zudem nur wenige Informationen von Seiten der Unternehmungsleitung kommen. Die Mitarbeitenden seien zutiefst beunruhigt, sagt er.
Zukunft? Ungewiss!
Galeria Karstadt Kaufhof hatte angekündigt, ein Drittel seiner 131 Filialen in Deutschland schließen zu wollen. Bei der Demonstration hieß es, dass mittlerweile sogar von zwei Dritteln gesprochen werde. Das würde rund 90 Filialen bedeuten. Allerdings wird erst im Januar bekanntgegeben, welches Haus schließen soll. Da es in Freiburg zwei Filialen gibt, wird vermutet, dass eines schließen muss.
Johannes Kempter, Betriebratsvorsitzender bei Galeria Karstadt Kaufhof in Freiburg, zu der derzeitigen Stimmung:
Sicher weiß das von den Anwesenden aber niemand. "Das Warten zehrt an den Nerven, viele sind frustiriet", sagt Guido Lehmann, Betriebsratsvorsitzender der Filiale am Bertoldsbrunnen. Er selbst ist 56 Jahre alt. Hoffnung, dass er noch einen anderen Arbeitsplatz findet, hat er nur wenig. Damit ist er nicht allein: Mit einem Durchschnittsalter von 40 Jahren wird es nicht allen leicht fallen, einen neuen Job zu finden. Die Stimmung bleibt also gedrückt.