Die "Friedrichsbau Lichtspiele" in der Freiburger Innenstadt können ihre mehr als 110-jährige Tradition fortführen. Nach Monaten des Bangens und Ringens um die Existenz des renommierten Arthouse-Kinos gibt es gute Nachrichten für Kino-Fans: Das deutschlandweit fünftälteste Kino ist gerettet. Die Schließungspläne sind vom Tisch.
Modernisierung statt Schließung
Eine Crowdfunding-Kampagne hat rund 80.000 Euro eingebracht. Bund und Land liefern Fördergelder, mit denen der Austausch der Lüftungsanlage finanziert werden soll. In den kommenden Monaten werde man das Kino in neuem Glanz erstrahlen lassen, so Betreiber Ludwig Ammann. Geplant sind anderem neue Projektoren und die Sanierung des Foyers. Der Umbau könnte etwa zwei Monate dauern, während dieser Zeit sei das Kino dann geschlossen, sagt Ammann.
Stadt Freiburg: Zehn-Jahresplan greift
Im Zusammenhang mit dem drohenden Aus des Kinos hatten auf Initiative von Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn (parteilos) die Stiftungsverwaltung als Vermieterin und die Friedrichsbau-Kinobetreiber miteinander verhandelt. Das Ergebnis: Beide Seiten einigten sich auf einen Mehrpunkteplan. Dieser beinhaltet einen Mietvertrag für die nächsten zehn Jahre mit Ausstiegsklausel - bis zur Generalsanierung des Gebäudes 2033.
Wieder mehr Leute gehen ins Kino
Der Perspektivplan gibt dem Betreiber Planungssicherheit. Positiv auch: Das Kino verkauft wieder mehr Karten. Die Besucherzahlen waren nach der Pandemie massiv eingebrochen, zeitweise kamen nur 60 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, inzwischen sind die Besucherzahlen wieder auf 80 Prozent gestiegen, so der Betreiber. Der Doppelerfolg von "Barbie" und "Oppenheimer" habe für das reinste Kinowunder gesorgt.