Größte Aktion dieser Art in der Stadt Fliegerbombe in Freiburg ohne Probleme entschärft
Die Anspannung war groß, als nahe der Freiburger Uniklinik eine alte Fliegerbombe auftauchte. Jetzt wurde sie entschärft. Alle Infos zur Evakuierung und Entschärfung im News-Blog.
Für die Entschärfung einer Fliegerbombe müssen am Samstag rund 4.000 Menschen in Freiburg zeitweise ihre Wohnungen und ihren Arbeitsplatz verlassen. Die Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde nahe der Uniklinik Freiburg gefunden. Aus Sicherheitsgründen müssen Gebäude in einem Umkreis von rund 500 Metern evakuiert werden. Deshalb soll im Lauf dieses Freitags die Verlegung der Patientinnen und Patienten aus dem betroffenen Gebäudeteil beginnen.
200 Patienten, Pflegekräfte und Ärzte der Uniklinik betroffen
Da die amerikanische 500-Kilo-Bombe rund 30 Meter von der Tumorbiologie entdeckt worden war, wird dieser Gebäudetrakt nach SWR-Informationen komplett geräumt. Die Patientinnen und Patienten werden auf andere Stationen der Uniklinik verlegt. Auch Teile der Hals-, Nasen- und Ohrenklinik, der Neurochirurgie und der Frauenklinik werden evakuiert. Rund 200 Patienten, Ärzte und Pflegekräfte sind betroffen.
SWR-Reporter Peter Steffe spricht ausführlich mit SWR4-Moderator Freddy Kunzelmann über die bevorstehende Evakuierung:
Den SWR-Informationen zufolge soll die ganze Aktion am Samstagmorgen gegen 9 Uhr abgeschlossen sein. Auch Anwohnerinnen und Anwohner im 500-Meter-Umkreis der Bombe müssen ihre Wohnungen verlassen. Die Straßen in dem Sicherheitsradius werden von der Polizei gesperrt. Der Vollzugsdienst der Stadt wird ab Freitagmorgen alle betroffenen Haushalte mit einem Schreiben informieren, dass in den Briefkästen verteilt wird. In einer Halle der Messe wird eine Betreuungsstelle eingerichtet.
Einschränkungen beim Straßenbahn- und Busverkehr
Die Entschärfung hat auch Auswirkungen auf den Stadtbahn- und teilweise auch auf den Busverkehr. Laut einer Mitteilung der Freiburger Verkehrs AG (VAG) dürfen am Samstag von 7.30 Uhr an Fahrgäste an bestimmten Haltestellen im Gefahrenbereich weder ein- noch aussteigen. Von 11 Uhr an fahren einige Linien bis zur Entwarnung dort dann nicht mehr. Die Stadt wird für die Bewohner der Sperrzone eine Aufenthaltsmöglichkeit an der Messe organisieren, heißt es weiter.
Fundort der Fliegerbombe von Spezialisten abgesichert
Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes haben den Fundort der Bombe inzwischen abgesichert. Rundherum sind Erdwälle aufgeschüttet, um für den Fall, dass bei der Entschärfung etwas schiefgeht, die Auswirkungen einer möglichen Detonation so gering wie möglich zu halten.
Stadt plant Info-Telefon für Anwohner
Die Fliegerbombe war am Mittwoch entdeckt worden. Im Vorfeld der Evakuierung müssen sich nach Angaben der Stadt viele Akteurinnen und Akteure abstimmen, darunter die Uniklinik, die VAG, die Deutsche Bahn oder der Katastrophenschutz. Anwohnerinnen und Anwohner würden genau informiert, sagte ein Sprecher der Stadt. Ein Krisenstab wurde eingerichtet. Dazu gehören unter anderem die Polizei, der Kampfmittelbeseitigungsdienst und das Amt für Katastrophenschutz. Außerdem soll ein Info-Telefon geschaltet werden.
Die Stadt Freiburg betonte, dass keine akute Gefahr für Anwohnerinnen und Anwohner bestehe. Die Bombe war bei Bauarbeiten an der Lehener Straße gefunden worden. In der Nähe befindet sich auch die Agentur für Arbeit.