Wegen Verdachts des Betruges und Urkundenfälschung ermittelt die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen gegen eine ehemalige Assistenzärztin am Hochrhein-Klinikum in Waldshut. Nach Angaben der Klinik-Geschäftsleitung fiel der mutmaßliche Betrug nach zweieinhalb Monaten auf. Patientinnen und Patienten habe sie in dieser Zeit nicht schaden können.
Die Beschuldigte hatte im Februar des letzten Jahres eine Stelle als Assistenzärztin in Weiterbildung beim Klinikum Waldshut begonnen. Bei ihrer Bewerbung soll sie eine gefälschte Approbation und einen falschen Lebenslauf vorgelegt haben, so der Verdacht.
Einarbeitung der Assistenzärztin erfolgte unter Aufsicht
Laut Klinikum durchlaufen Assistenzärzte in den ersten Monaten eine Einarbeitung unter Aufsicht in der Anästhesie-, der Intensiv- und der Notfallstation. Ihr Wissensstand werde dabei wöchentlich geprüft. Dabei sei aufgefallen, dass die angehende Ärztin große Wissenslücken habe, die nicht nur auf Sprachbarrieren zurückzuführen sein konnten, so das Klinikum.
Verdacht auf Urkundenfälschung
Nachforschungen hätten den Verdacht der Urkundenfälschung erhärtet, weshalb Strafanzeige erstattet worden sei, so das Hochrhein-Klinikum. Die Betroffene habe zwischenzeitlich bereits versucht, in einer Klinik in der Schweiz ebenfalls eine Stelle als angehende Ärztin zu finden.
Die Fälschung von Approbationsurkunden sei schwierig und nur in Ausnahmefällen möglich. Das sagt Clemens Homoth-Kuhs von der Stuttgarter Anerkennungsbehörde für Gesundheitsberufe im SWR Interview. Jährlich werden etwa 4.000 Approbationsurkunden ausgestellt. Wichtig sei dabei, dass die Arbeitgeber sich die Originale zeigen lassen.
Für den Experten seien das fälschungssichere Urkunden. Er und seine Kolleginnen und Kollegen erlebten so gut wie nie Fälschungen, die dem Original nur annähernd ähneln würden.
Patienten wurden laut Klinikum nicht geschädigt
Anhaltspunkte dafür, dass Patientinnen und Patienten zu Schaden gekommen sind, gebe es nicht, so die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen dauern an.