Nach rechtlicher Überprüfung

Erzbistum Freiburg veröffentlicht Missbrauchsbericht am 18. April

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Markus Gutting, Jasmin Bergmann

Der schon länger angekündigte Missbrauchsbericht des Erzbistum Freiburg soll nun am 18. April veröffentlicht werden. Für Betroffene wird zeitgleich ein Hilfetelefon freigeschaltet.

Am 18. April 2023 soll laut Generalvikar Christoph Neubrand "die Wahrheit auf den Tisch kommen". An diesem Tag will die Erzdiözese Freiburg den Missbrauchsbericht im Rahmen einer Pressekonferenz vorstellen und zudem im Internet für alle Interessierten veröffentlichen.

Veröffentlichung des Missbrauchsberichts seelsorgerisch begleitet

Zur Veröffentlichung des Berichts soll eine kostenfreie Telefonhotline als Hilfetelefon freigeschaltet werden. Bei ihr können sich Betroffene und andere Menschen, die im Zusammenhang mit der Berichtsveröffentlichung ein Gespräch suchen, auch anonym melden. Ab dem 18. April bis in den Mai sollen die Anrufenden über die Hotline Seelsorgerinnen und Seelsorger erreichen können. Diese sollen auch weitere Beratungs- und Seelsorgeangebote sowie Kontakte zu den Hilfestellen und Einrichtungen zum Themenbereich Missbrauch und Prävention vermitteln.

Die Betroffenen hätten lange auf die Veröffentlichung des Berichts warten müssen. Nun hoffe man im Erzbischöflichen Ordinariat, dass der Bericht Klarheit darüber bringt, welche Strukturen Missbrauch in der Vergangenheit begünstigten und Vertuschung ermöglichten. Christoph Neubrand, Generalvikar des Erzbistums Freiburg, setze darauf, dass die Verantwortlichen klar benannt werden.

Betroffenenbeirat: "Antworten auf quälende Fragen"

Der Freiburger Betroffenenbeirat erwartet von dem Bericht konkrete Ergebnisse. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die nur wenige Stunden nach Bekanntgabe des Erzbistums veröffentlicht wurde. Der Beirat erhofft sich "Antworten auf quälende Fragen". Betroffene würden am Tag der Veröffentlichung unter anderem hören wollen, warum ihnen niemand geglaubt hat und warum sie immer wieder um Gehör und eine Aufarbeitung ihrer Fälle kämpfen mussten.

Der Betroffenenbeirat appelliert, aus dem Bericht zügig Konsequenzen zu ziehen. So müsse es etwa Sanktionen geben für Menschen, die Täter geschützt und sich mitschuldig gemacht hätten. Anschließend müsse ein neues Kapitel in der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle beginnen - dazu gehöre auch, die Hilfsangebote auszubauen.

Veröffentlichung wurde verschoben

Eigentlich hätte der Missbrauchsbericht im Oktober 2022 veröffentlicht werden sollen. Doch die Veröffentlichung wurde verschoben mit der Begründung, es sei der Diözesanleitung wichtig gewesen, dass der Abschlussbericht nicht durch formale rechtliche Themen überlagert werde und der Inhalt dann dahinter zurückbleiben würde.

Man wisse, dass diese Verschiebung Enttäuschungen und Verunsicherung erzeugt hat, sagte Christoph Neubrand am Montag. Obwohl die Entscheidung nicht leicht gefallen sei, habe die Bistumsleitung sie nach fester Überzeugung so treffen müssen. Zugleich habe er damals zugesichert, dass Erzbischof Stephan Burger und er dafür einstehen werden, dass diese Veröffentlichung kommen wird. Man schulde - allen voran den Betroffenen - eine konsequente Aufarbeitung der Missbrauchsverbrechen.

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Auf der Basis des Berichts werde die Bistumsleitung Konsequenzen ziehen, ohne Rücksicht auf Person und Amt. Zudem wolle sie aus dem Bericht lernen und weiter unnachgiebig daran arbeiten, dass Kirche heute ein sicherer Raum für alle ist, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Erzdiözese Freiburg werde weiterhin alles Menschenmögliche daransetzen, sexualisierte Gewalt in der Kirche zu verhindern, geschehene sexualisierte Gewalt aufzuklären und Betroffenen zu helfen, aufzuarbeiten und in der ganzen Gesellschaft zu bekämpfen. 

Mehr zur Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Erzdiözese Freiburg:

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