Nach Prüfung durch Staatsanwaltschaft

Keine Ermittlungen gegen Zollitsch nach Freiburger Missbrauchsbericht

Stand

Die Staatsanwaltschaft Freiburg wird nach Veröffentlichung des Missbrauchsberichts der Erzdiözese Freiburg nicht weiter ermitteln. Die Prüfung des Berichts ist inzwischen abgeschlossen.

Nach der Veröffentlichung des Freiburger Berichts zu Missbrauch, sexualisierter Gewalt und deren Verschleierung in der katholischen Kirche wird die Staatsanwaltschaft nicht weiter ermitteln. Es gebe keine Anhaltspunkte für "nicht verfolgte und noch verfolgbare Straftaten", so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag. Die "Badischen Neuesten Nachrichten" hatten zuvor online berichtet.

Acht Strafanzeigen gegen Zollitsch & Co. nach Missbrauchsbericht

Insbesondere die Rolle des ehemaligen Erzbischofs, Robert Zollitsch, sei geprüft worden. Auf die bislang acht eingegangen Strafanzeigen gegen Kirchenverantwortliche folgen somit keine Ermittlungen.

Der Bericht war im April veröffentlicht worden. Er hatte die systematische Vertuschung von Missbrauchsfällen über mehrere Jahrzehnte offengelegt. Laut dem von unabhängigen Experten erarbeiteten Bericht wurden im Erzbistum seit den 1950er-Jahren mindestens 540 minderjährige Mädchen und Jungen Opfer sexualisierter Gewalt durch katholische Seelsorger. Bekannt sind rund 250 nachweislich schuldig gewordene oder des Missbrauchs beschuldigte Priester.

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Besonders Zollitsch wird schweres Versagen vorgeworfen. Er äußerte sich nicht, bereits Ende vergangenen Jahres räumte Zollitsch in einer Videobotschaft seine Schuld ein und bat die Missbrauchsbetroffenen um Verzeihung. Zollitsch war von 1983 bis 2003 Personalreferent des Erzbistums. Von 2003 bis 2014 stand er als Erzbischof an der Spitze der Diözese, und von 2008 bis 2014 war er auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz.

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SWR

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