Zweiter Drogenkonsumraum landesweit

Erster Drogenkonsumraum in Freiburg eröffnet

Stand
Autor/in
Charlotte Schönberger
Charlotte Schönberger, Redakteurin und Reporterin beim SWR

Der erste Drogenkonsumraum in Freiburg ist am Donnerstag eröffnet worden. Süchtige können hier Drogen unter hygienischen Bedingungen konsumieren. Ein Ziel: weniger Drogentote.

In der Rosastraße in Freiburg wurde am Donnerstag der erste Drogenkonsumraum der Stadt eröffnet. Rund 60 Personen waren anwesend - darunter auch Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha. Drogensüchtige können in dem Raum mitgebrachte Betäubungsmittel unter hygienischen Bedingungen und unter Aufsicht konsumieren. Ein Ziel soll sein, die Zahl der Drogentoten zu senken. Der Drogenkonsumraum in Freiburg ist der zweite in ganz Baden-Württemberg.

Änderung der Rechtsgrundlage - Dank Freiburg

Das Projekt ist einmalig, denn Drogenkonsumräume waren bisher nur in Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern zugelassen. Auf Bestreben der Stadt Freiburg hat das Land diese Regel geändert. So hat die Landesregierung 2022 eine dauerhafte Rechtsgrundlage für den Betrieb von Drogenkonsumräumen geschaffen. Nun können auch kleinere Städte Drogenkonsumräume einrichten.

Freiburgs Sozialbürgermeister Ulrich von Kirchbach zur Bedeutung des neuen Drogenkonsumraums:

Ziel: Zahl der Drogentoten senken

Jedes Jahr sterben in Freiburg im Schnitt zehn Menschen an einer Überdosis. Der Drogenkonsumraum soll diese Zahl senken.

Hier in dem Drogenkonsumraum können Leute kommen, die intravenös, oder oral oder auch nasal konsumieren möchten.

Das Ziel sei eine Schadensminimierung und eine Überlebenshilfe, dass die Konsumierenden in einem geschützten Rahmen ihre selbst mitgebrachten Substanzen einnehmen können, so Selina Trinkner von der AWO-Drogenhilfe. Ihr zufolge gibt es mit dem neu geschaffenen Raum nun die Möglichkeit, beispielsweise bei einer Heroin-Überdosis direkt einzugreifen. Es könne ein Notfallmedikament verabreicht und gleichzeitig der Notarzt gerufen werden. Die AWO-Drogenhilfe kann ebenfalls Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten, so dass man infolge einer Überdosierung nicht verstirbt.

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