Der Umzug von über Hunderten Kartons steht unmittelbar bevor: Die historischen Dokumente des Schwarzwaldvereins finden bald ein neues Zuhause im Freiburger Staatsarchiv. Wer will, kann dann im Lesesaal des Staatsarchivs in alten Wanderkarten oder Zeitungen stöbern und dabei mehr über die Vergangenheit des Schwarzwalds erfahren.
150 Jahre Schwarzwaldverein: Blick in die Geschichte
Badische Buchbinder nutzten früher einen besonderen Trick, um Dokumente zusammenzubinden: Sie verwendeten zwei spezielle Knoten. Zieht man leicht am "badischen Aktenknoten", lassen sich die Seiten problemlos umblättern. Diese Technik zur Sammlung und Bearbeitung von Akten ist ein historisches Relikt aus dem Archiv des Schwarzwaldvereins.
Der Schwarzwaldverein, der seit 150 Jahren besteht und über 50.000 Mitglieder zählt, hat historische Wanderkarten, Urkunden und alte Vereinszeitungen gesammelt. Diese Dokumente werden nun ins Staatsarchiv verlegt. Meinrad Joos, Präsident des Schwarzwaldvereins, und Christof Strauß, Leiter des Staatsarchivs Freiburg, unterzeichneten den entsprechenden Vertrag am Montagmittag.
300 Kartons für die Öffentlichkeit
Dass es überhaupt dazu kommen konnte, ist vor allem Ehrenpräsident Georg Keller zu verdanken, der die riesige Menge an Dokumenten über mehr als 15 Jahre lang sortiert und restauriert hat. Über 300 Kartons stehen in seinem Büro. Er freut sich, dass der Umzug jetzt endlich über die Bühne geht. Der Schwarzwaldverein habe keinen Platz und nicht die richtigen Mittel, um das Material angemessen auf lange Zeit zu lagern. Im Staatsarchiv seien die Dokumente nicht nur besser aufgehoben, sondern auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
Umzug in den kommenden Tagen
Der Umzug soll noch in den kommenden Tagen vollzogen werden. Wenn es so weit ist, können Besucher die Dokumente im Lesesaal des Staatsarchivs begutachten.
Für Christof Strauß, Leiter des Archivs, ist das neue Material ein echter Gewinn.
Als der Schwarzwaldverein das Staatsarchiv um Untersützung bat, sei es "überhaupt keine Frage" gewesen, zuzustimmen. Die Dokumente würden dabei helfen, die soziale Wirklichkeit in Südbaden zu früheren Zeiten authentisch zu zeigen.
Die Dokumente sind durch die akribische Aufbereitung in einem sehr guten Zustand. Christof Strauß verspricht, dass es nicht lange dauern wird, bis sie im Lesesaal des Staatsarchivs eingesehen werden können. Alle, die nicht vor Ort sind, können die Dokumente dann auch in einer Online-Datenbank finden.