Am frühen Samstagmorgen, gegen 5 Uhr, haben Unbekannte auf der Baustelle des neuen Freiburger Stadtteils Dietenbach mehrere Baustellenfahrzeuge angezündet. Das hat die Polizei am Montag mitgeteilt. Bereits in der Nacht zum Freitag wurde im Bereich "Am Tiergehege" eine Baumaschine in Brand gesetzt, hieß es weiter. Das hierbei entstandene Feuer habe das Fahrzeug stark beschädigt, so die Polizei.
SWR-Reporter Lukas Herzog berichtete für die News in SWR4 über die Brandstiftungen im neuen Freiburger Stadtteil Dietenbach:
Mutmaßlicher Brandstifter entkommt unerkannt
Als es am Samstagmorgen gegen 5 Uhr zu einer erneuten Brandstiftung an einem Baufahrzeug und einer Baustellentoilette kam, trafen die ersten Einsatzkräfte vor Ort ein. Der Polizei zufolge wurde zu diesem Zeitpunkt im entfernten Bereich ein weiteres Baugerät durch eine dunkel gekleidete, vermummte Person angezündet. Trotz sofortiger Verfolgung und eingeleiteter Fahndung, gelang es der Person unerkannt im Nebel und in der Dunkelheit zu entkommen, so die Polizei weiter. Personen wurden nicht verletzt. Die Kriminalpolizei Freiburg hat die Ermittlung übernommen und sucht Zeugen, die Hinweise geben können.
Schaden im sechsstelligen Bereich - Stadt Freiburg verurteilt Brandanschläge
Am Montagnachmittag reagierte die Stadt Freiburg in einer schriftlichen Mitteilung auf die Vorfälle und verurteilte die Brandanschläge auf der Dietenbach-Baustelle. Oberbürgermeister Martin Horn schrieb, es mache einfach fassungslos.
Alle Entscheidungen zu Dietenbach seien demokratisch und transparent klar entschieden worden, schreibt die Stadt Freiburg weiter. Gewalt, Drohungen und Brandstiftungen seien niemals legitime Mittel. Niemand stünde über Recht und Gesetz. In dem Statement bedankte sich Freiburgs OB Martin Horn auch ausdrücklich bei den Einsatzkräften der Polizei für ihr stringentes Vorgehen.
Baubürgermeister Martin Haag verteidigt Bauprojekt
Laut Baubürgermeister Martin Haag müssten für den neuen Stadtteil Dietenbach und die neue Straßenbahnlinie zunächst Bäume gefällt werden, was ihm zufolge nicht schön sei. Aber man benötige dringend mehr bezahlbaren Wohnraum, alleine im ersten Bauabschnitt baue man 1.650 Wohnungen und fünf Kindergärten. Außerdem will die Stadt Freiburg insgesamt rund 2.000 neue Bäume pflanzen.
Baubürgermeister Martin Haag betont in dem schriftlichen Statement, dass man natürlich trotzdem gegen eine neue Straßenbahnlinie, gegen neue Wohnungen und gegen Baumfällungen sein dürfe. Jede und jeder darf in einer Demokratie die eigene Meinung sagen und demonstrieren. Aber Zerstörung und Brandstiftung dürften niemals Mittel des Protests sein, das werde man nicht akzeptieren, heißt es weiter.