Bei der Sichtung eines Tieres in Bad Ditzenbach (Kreis Göppingen) Mitte Januar hat es sich tatsächlich um einen Wolf gehandelt. Das hat das Landesumweltministerium mitgeteilt. Die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg untersuchte und bestätigte die Echtheit der Sichtung. Der jetzige Fall ist nicht der erste im Kreis Göppingen. Im vergangenen Jahr wurde im Kreisgebiet zwei Mal innerhalb einer Woche ein Wolf gesichtet.
Ministerium: Landwirtschaftliche Verbände wissen Bescheid
Die Aufnahmen kamen von einer Privatperson. Es sei mit großer Wahrscheinlichkeit das Tier, das einen Tag später in Oberkochen (Ostalbkreis) nachgewiesen wurde, so das Ministerium weiter. Wo sich der Wolf jetzt aufhält, ist nicht bekannt.
Fördergebiet Wolfsprävention: Ministerium sieht keine Notwendigkeit in Göppingen
Bad Ditzenbach liegt außerhalb der Gebiete, in denen das Land Schutzmaßnahmen wie Zäune bezuschusst. Derzeit gibt es im Land zwei sogenannte Fördergebiete Wolfsprävention. Diese weist das Umweltministerium gemäß eines Kriterienkatalogs aus. "Nach derzeitigem Stand gibt es keinen Anlass, ein Fördergebiet Wolfsprävention im Bereich des Landkreises Göppingen auszuweisen, da aktuell die Kriterien für den Nachweis einer dauerhaften Wolfspräsenz vor Ort nicht erfüllt sind", heißt es aus dem Ministerium auf SWR-Anfrage.
Neues Herdenschutzkonzept Abschuss von Wölfen bei Angriffen auf Rinder in BW nun möglich
Das Land bessert sein Herdenschutzkonzept nach. Durch den Einsatz von Lamas sollen Rinder in BW besser geschützt werden. Zudem werden Wölfe bei mehrfachen Angriffen abgeschossen.
Ministerium: Wolf im Kreis Göppingen eher "auf der Durchreise"
Momentan ist nicht klar, ob es sich bei den seither im Kreis Göppingen gesichteten Wölfen immer um denselben gehandelt hat. Die Behörden gehen aktuell außerdem davon aus, dass es sich um Wölfe handelt, die die Region streifen und nicht sesshaft sind. Aktuell gibt es in Baden-Württemberg sechs bestätigte, sesshafte Wölfe; zwei von ihnen haben im vergangenen Jahr im Südschwarzwald Nachwuchs bekommen und ein Rudel gebildet.
Totes Kalb in Ottenbach 2022 war kein Wolfsriss
Im Jahr 2022 wurde in Ottenbach (Kreis Göppingen) ein totes Kalb entdeckt. Eine Prüfung ergab, dass es sich dabei nicht um einen Wolfsriss handelte.