Mercedes-Benz und Google wollen künftig kooperieren: Daten von Google Maps sollen dann in eine neue Software von Mercedes einfließen.

Google Maps für neue Software

Mercedes-Benz kooperiert mit Google für Navigationssystem

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Der Stuttgarter Autobauer Mercedes will künftig für die Navigation in seinen Fahrzeugen mit Google kooperieren. Die Zusammenarbeit ist nach Angaben der beiden Konzerne bisher einmalig.

Mercedes kooperiert mit dem Technologieunternehmen Google. Das hat der Autohersteller bei einer Veranstaltung in Kalifornien am Mittwochabend bekannt gegeben. Mitte des Jahrzehnts will das Stuttgarter Unternehmen zudem sein eigenes Betriebssystem auf den Markt bringen.

Google-Daten fließen in neue Mercedes-Software

Die Zusammenarbeit zwischen Google und Mercedes ist den Angaben zufolge in der Form bisher einmalig in der Autoindustrie. Denn: Daten und Funktionen des Online-Kartendienstes Google Maps sollen künftig direkt in das Navigationssystem von Mercedes einfließen - und zwar als Teil des neuen, von Mercedes selbst entwickelten Betriebssystems. Dieses will der Hersteller Mitte des Jahrzehnts einführen. Mit dem eigenen Betriebssystem behalte das Unternehmen die Kontrolle über Kundendaten und stelle den Datenschutz sicher, hieß es.

Mercedes: unkomplizierte Updates für MB.OS

Laut Mercedes soll das eigens entwickelte Betriebssystem "MB.OS" Zugriff auf sämtliche Bereiche des Fahrzeugs haben, auf Infotainment, aber auch auf Fahren, Laden und auf Automatisiertes Fahren. Das Betriebssystem entkoppele Hardware von Software und ermögliche schnellere Innovationszyklen und erhöhe - mit einer Verbindung über die Cloud - die Flexibilität und Geschwindigkeit von Updates.

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Mercedes-Benz hat Details zu seinem selbst entwickelten Betriebssystem veröffentlicht. Das Thema Autosoftware treibt viele Autobauer um - und könnte über ihren Erfolg entscheiden.

Künftig You Tube, Webex und Zoom in Mercedes-Fahrzeugen verfügbar

Das Unternehmen setzt bei der Autosoftware auf interne Expertise, aber auch auf ausgewählte Partner. So solle künftig zum Beispiel die App der Video-Plattform YouTube in den Autos verfügbar sein. Anwendungen der Videokonferenzdienste Webex und Zoom sollen ebenso integriert werden wie der Spieleanbieter Antstream. Zudem soll der wichtige chinesische Markt mit Inhalten des Online-Giganten Tencent bedient werden.

Neues Navi-System soll Mercedes viel Geld bringen

Der Stuttgarter Autobauer erhofft sich mit "MB.OS" zusätzliche Einnahmen: Bis Ende des Jahrzehnts soll der Umsatz, den Mercedes mit Software macht, auf einen hohen einstelligen Milliarden-Betrag wachsen. Mercedes-Konzernchef Ola Källenius betonte, Software sei eine Kernkompetenz für Autohersteller. Dabei sei es aber wichtig, mit führenden Technologiepartnern zusammen zu arbeiten, um schneller, größer und effizienter zu werden.

Auch die Autokonzerne VW, Porsche und BMW arbeiten an eigenen Softwarelösungen für ihre Fahrzeuge. Im VW-Konzern beispielsweise ist der Aufbau eines Softwaregeschäfts das zentrale Zukunftsthema neben dem Ausbau der E-Mobilität. Eine mittlere zweistellige Milliardensumme fließt in den kommenden Jahren allein in Digitalisierung und Fahrzeugvernetzung.

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