Das Mercedes Operating System MB.OS soll Mitte des Jahrzehnts auf den Markt kommen und womöglich dafür sorgen, dass Kundinnen und Kunden sich für ein Modell des Stuttgarter Autobauers entscheiden. Mercedes will Funktionen und Dienstleistungen anbieten, die es in Autos anderer Hersteller nicht gibt.
Mercedes navigiert mit eigenen Daten und Google Maps
Um seine Visionen umzusetzen, hatte das Unternehmen in der Softwareentwicklung 3.000 Stellen geschaffen. Der Autohersteller arbeitet aber auch mit Partnern zusammen: Bei der Fahrzeugnavigation setzt Mercedes auf eine Partnerschaft mit Google. Dabei sollen fahrzeuginterne Geodaten mit Navigationsfunktionen von Google Maps kombiniert werden.
Google Maps für neue Software Mercedes-Benz kooperiert mit Google für Navigationssystem
Der Stuttgarter Autobauer Mercedes will künftig für die Navigation in seinen Fahrzeugen mit Google kooperieren. Die Zusammenarbeit ist nach Angaben der beiden Konzerne bisher einmalig.
Autosoftware - Zukunftsthema der Autoindustrie: Beispiel VW und BMW
Auch die Konkurrenten beschäftigen sich mit dem Thema Autosoftware. Im VW-Konzern mit Volkswagen, Audi und Porsche ist neben dem Ausbau der E-Mobilität der Aufbau eines Softwaregeschäfts das zentrale Zukunftsthema. Es zeigt sich, das ist alles andere als einfach: Die zuständige Sparte Cariad kämpft mit Problemen.
Verzögerungen sorgten innerhalb des Konzerns für Ärger - die Entwicklung dauere zu lange. Volkswagen baut deswegen bereits einzelne Funktionen wie Cloud-Schnittstellen oder technische Diagnosefunktionen in die neue Generation von Audi- und Porsche-Modellen ein - damit diese nicht warten müssen, bis das Betriebssystem insgesamt fertig ist.
BMW will zusammen mit großen IT-Konzernen Hardware und Software verbinden - aber die Hoheit über die Daten behalten und die Systeme selbst verknüpfen können, um nicht von einzelnen Partnern abhängig zu werden. Diese sind neben den IT-Giganten Google und Apple auch viele hoch spezialisierte Start-ups.
Technologiekonzerne drängen in den Markt für Autosoftware
Google bietet schon seit Jahren eine Software an, mit deren Hilfe Smartphone-Anwendungen an das Display im Auto übertragen werden können. Die Funktion heiß Android Auto und ist nicht zu verwechseln mit dem kompletten Autobetriebssystem namens Android Automotive, das in Fahrzeuge fest verbaut werden kann.
Android Automotive wird zum Beispiel in Autos der Marken Polestar, General Motors, Renault, Nissan und Ford angeboten. Es soll darüber in Zukunft möglich sein, einen Autoschlüssel digital zu teilen, ohne ihn materiell besitzen zu müssen. Google will den Autoherstellern auch Daten zur Verfügung stellen, die diese für Systeme des autonomen Fahrens nutzen können.
Software ermöglicht Autoherstellern den Zugang zu Kundendaten
Ein eigenes Betriebssystem ist für die Autobauer deswegen wichtig, weil sie damit auch an Daten kommen, mit deren Hilfe sie Kundinnen und Kunden auf sie zugeschnittene Zusatzleistungen anbieten können. Diese könnten über "over the air" Updates nach dem Autokauf dazugebucht werden, für zusätzliches Geschäft sorgen und zur Markenbindung beitragen.