Bei der Oberbürgermeister-Wahl in Kornwestheim (Kreis Ludwigsburg) kommt es zu einem zweiten Wahlgang. Nach dem vorläufigen Endergebnis hat niemand der sechs Bewerberinnen und Bewerber die nötige absolute Mehrheit von mehr als 50 Prozent der Stimmen erreicht. Nach Angaben der Stadt (Stand 19:46 Uhr) kam der bisherige Schwieberdinger Bürgermeister Nico Lauxmann auf rund 45 Prozent. Lauxmann ist zwar CDU-Mitglied, trat allerdings als parteiübergreifender Kandidat an. Zweitplatzierter wurde Kadir Koyutürk mit rund 24 Prozent. Der Leiter der Kornwestheimer Stabstelle für Soziales und Teilhabe lässt seine Grünen-Mitgliedschaft für die Wahl ruhen.
Kornwestheim: Amtsinhaberin beklagte persönliche Angriffe
Damit klärt sich frühestens am 9. Juli, wer der bisherigen Amtsinhaberin Ursula Keck (parteilos) nachfolgt, die nach 16 Jahren nicht erneut antrat. Dann gewinnt der- oder diejenige mit den meisten Stimmen. Keck war 2007 erstmals gewählt und 2015 bestätigt worden. Sie trat jedoch nicht mehr an, weil sie in den Fraktionen zu wenig Rückhalt habe. Außerdem sei sie immer mehr persönlichen Angriffen ausgesetzt, teilte sie Ende 2022 zur Begründung mit.
Eine "königliche Heiligkeit" als neuer OB?
Auf dem Wahlzettel standen fünf Männer und eine Frau. Neben den bereits genannten Kandidaten Lauxmann und Koyutürk war das beispielsweise Markus Kämmle, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Gemeinderat. Er erhielt 18,4 Prozent. Auf die Lehrerin Zennure Funke-Ulusoy entfielen mit rund 600 Stimmen rund 6 Prozent und auf den ebenfalls parteilosen Bewerber Stefan Duscher 5,74 Prozent, der beruflich Physiker ist.
Auch der Unternehmer Thomas Hornauer (ebenfalls parteilos) trat an. Hornauer, der sich selbst als "königliche Heiligkeit" bezeichnet, kam den Angaben zufolge auf 45 Stimmen und damit auf 0,44 Prozent. Über die Videoplattform Tiktok wurde der 62-Jährige durch seine Livestreams auch bundesweit bekannt.