Nachdem ein Unbekannter in Vaihingen an der Enz (Kreis Ludwigsburg) im Ortsteil Kleinglattbach am Montagnachmittag ein achtjähriges Mädchen auf dem Gelände einer Schule sexuell missbraucht haben soll, hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen festgenommen. Das teilten die Ermittler am Freitagnachmittag mit. Die Kriminalpolizei des Polizeipräsidiums Ludwigsburg sei dem 17-Jährigen im Zuge ihrer Ermittlungen auf die Spur gekommen. Beamtinnen und Beamte hätten ihn am Freitag bei einer Durchsuchung widerstandslos festgenommen.
Der Jugendliche wurde bereits dem Haftrichter beim Amtsgericht Heilbronn vorgeführt. Dieser wies die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Laut Polizeimitteilung soll bei dem Tatverdächtigen eine geistige Einschränkung vorliegen. Der Verdächtige soll am Montagnachmittag die Achtjährige angesprochen und sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen haben. Danach konnte das Mädchen wegrennen, der Tatverdächtige floh.
Steffen Grabenstein vom Polizeipräsidium Ludwigsburg erläuterte am Mittwoch mögliche Zusammenhänge mit anderen Missbrauchsfällen:
Nach Missbrauch in Vaihingen Enz: Weitere Mädchen angesprochen
Den Polizeiangaben zufolge soll zudem ein Unbekannter etwa eine Stunde später auch zwei zwölfjährige Mädchen sexuell anstößig im Bereich eines Einkaufsmarktes angesprochen haben. Die beiden rannten weg. Ob es sich dabei auch um den Tatverdächtigen gehandelt hat, ist noch unklar.
Vor vier Wochen schon andere Missbrauchsfälle in Kleinglattbach
Zudem hatte sich vor etwa vier Wochen laut Polizei in Kleinglattbach bereits zwei andere Missbrauchsfälle ereignet. Damals hat ein Unbekannter laut Polizei zwei Kinder im Alter von zehn und zwölf Jahren auf sexuell anzügliche Weise angesprochen. Zudem habe er sich dabei entblößt. Die Polizei prüft, ob es einen Zusammenhang zu den Fällen von Montag geben könnte. "Es gibt Personenbeschreibungen, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, aber Genaueres kann man dazu momentan noch nicht sagen. Das wäre noch Spekulation", sagte ein Polizeisprecher dem SWR.
Nach Missbrauch: Kind und Familie werden betreut
Das achtjährige Mädchen und seine Familie würden von Schulsozialarbeitern und der Stadt betreut, so die Polizei. Für Kinder und Eltern der Schule gebe es Gesprächsangebote, schrieb das zuständige Schulamt dem SWR auf Anfrage. "Die Lehrkräfte sind sensibilisiert, je nach Bedarf einen solchen Vorfall im Unterricht aufzuarbeiten und die Kinder zu stärken, sich - wenn möglich - derartigen Situationen zu entziehen und sich Hilfe zu holen", so das Schulamt.
Kontrollen auf dem Schulgelände in Kleinglattbach?
Der Vorfall ereignete sich nach Schulende auf dem Schulgelände. Die Turnhalle wird dann von Vereinen genutzt, so das Schulamt. Auf die Frage, ob wegen des Vorfalls Kontrollen geplant sind, schrieb das Schulamt: Fragen zu Sicherheitsmaßnahmen würden individuell in Abstimmung mit der Polizei und dem Schulträger geklärt. Aufgrund der polizeilichen Ermittlungen seien zu der Frage keine weiteren Angaben möglich.